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Haushalt Haushalt: Rotstift bestimmt Zörbigs Etat

Von iris lademann 13.03.2013, 19:58
Noch herrscht im Zörbiger Freibad Winterruhe. Doch es wird auch in diesem Sommer wieder seine Pforten öffnen.
Noch herrscht im Zörbiger Freibad Winterruhe. Doch es wird auch in diesem Sommer wieder seine Pforten öffnen. Thomas Ruttke Lizenz

zörbig/MZ - Eigentlich könnte sich Zörbigs Bürgermeister Rolf Sonnenberger (Bürger für Zörbig/Wählerliste Sport) zufrieden zurücklehnen. Denn sowohl der Haushalt für das laufende Jahr als auch das Konsolidierungsprogramm wurden bereits in der Februarsitzung von den Stadträten verabschiedet. Doch dass sich der Etat für 2013 ausgeglichen präsentiert, ist laut Sonnenberger nur durch ein absolutes Sparprogramm möglich geworden.

12,5 Millionen Euro beträgt der Verwaltungshaushalt. Davon gehen allein 34 Prozent (4,4 Millionen Euro) für Personalkosten drauf. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 44 000 Euro. Dies sei hauptsächlich dem gestiegenen Personalbedarf im Bereich der Kinderbetreuung geschuldet. Die Personalkosten im Verwaltungsbereich seien im Vergleich zu 2012 weitgehend gleich geblieben. Erhöht habe sich in diesem Jahr auch die Kreisumlage. Sie stieg von 2,78 Millionen Euro 2012 auf 2,95 Millionen. Zudem musste die Co-Finanzierung für jene beiden Kindereinrichtungen in Löberitz und Spören gesichert werden, für die der Bund Fördermittel avisiert hat (die MZ berichtete). Unterm Strich, so Sonnenberger, bleiben 1,5 Millionen Euro für Investitionen.

„Damit ist kaum noch etwas im Bereich der freiwilligen Aufgaben umzusetzen“, schätzt er ein. „Deshalb können in diesem Jahr nur kleine Brötchen gebacken werden.“ Auf jeden Fall bekomme die Zörbiger Feuerwehr ihr neues Drehleiterfahrzeug, denn das alte steht inzwischen 33 Jahre im Dienst. „Doch ohne die 50-prozentige Förderung des Landes wäre selbst diese Investition nicht möglich“, gesteht Sonnenberger. Denn 500 000 Euro hätte die Stadt nicht aufbringen können. „Die 250 000 Euro sind bei der angespannten Haushaltslage in diesem Jahr auch die größte Investition“, betont das Stadtoberhaupt. Trotzdem wolle man versuchen, mit dem Ausbau der alten Brennerei in Cösitz zu einem Feuerwehrhaus wenigstens zu beginnen. Fortgeführt werde sowohl der Ausbau der Kreisstraße in Schortewitz als auch die Rathaus-Sanierung. Die Trauerhalle in Cösitz soll ebenfalls fertiggestellt werden.

Werterhaltungsmaßnahmen um Zörbig sind in diesem Jahr die großen Verlierer. Dazu gehören nicht nur die rund 150 kommunalen Immobilien der Einheitsgemeinde, die 2013 umsonst auf Sanierungsarbeiten warten, sondern auch der Straßenbau. „Rund 500 000 Euro müssten jährlich in die Hand genommen werden, um die Fahrbahnen zu erhalten. 50 000 Euro sind hingegen nur da“, erklärt Sonnenberger.

Doch trotz aller Sparmaßnahmen will die Stadt sich wenigstes einen „Luxus“ leisten - das Freibad. Auf jeden Fall soll es zu Saisonbeginn wieder öffnen. 10 000 Euro sind für laufende Arbeiten im Haushalt eingestellt. Damit, so Sonnenberger, könne man zwar keine Sprünge machen, aber es reiche, um den Badebetrieb aufrecht zu erhalten. Damit die Kosten im Rahmen bleiben, übernehmen Sportler des SV Zörbig wieder die Anstricharbeiten des Beckens. Und Eberhard Opitz, der sich seit seinem Ruhestand vor zwei Jahren besonders für das Bad einsetzt, habe erneut Sponsorengeld gesammelt, die in laufende Arbeiten mit einfließen. Auf diese Weise konnten schon 2012 - auch durch Unterstützung von Betriebsleiter und Schwimmmeister Tobias Wrhel - das Technikgebäude verputzt, das Dach neu hergerichtet und Malerarbeiten durchgeführt werden.