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Halloween auf Gut Mößlitz Halloween auf Gut Mößlitz: Geisterschleim im Hexenkessel

Von Frank Czerwonn 01.11.2015, 17:04
Perfekte Zombies: Tom (li.) und Jeremy aus Wiedemar gehörten zu den vielen skurilen Gestalten, die den Guthof unsicher machten.
Perfekte Zombies: Tom (li.) und Jeremy aus Wiedemar gehörten zu den vielen skurilen Gestalten, die den Guthof unsicher machten. André kehrer Lizenz

Mösslitz - Glitschige Würmer, gegrillte Finger, Geisterschleim, Gehirnfetzen und geschredderte Hexen - wer am Samstag auf Gut Mößlitz einkehrte, musste angesichts solcher Angebote starke Nerven haben. Doch all die Hexen, Geister, Ungeheuer und Zombies, die durch Park, Hof und Kulturscheune stromerten, ließen sich davon nicht schrecken. Denn es war ihr Tag. Grusel gehört zu Halloween einfach dazu.

Skelette bieten Orientierung

Und so hat sich der veranstaltende Förderverein etliches einfallen lassen, um Hunderten Besuchern einen abenteuerlichen Nachmittag zwischen Süßem oder Saurem zu bereiten. Während im Gutshof bei strahlendem Sonnenschein Ängste vor dunklen Gestalten schnell verflogen, musste man sich auf dem Weg ins Innere des früheren Kuhstalls durch ein finsteres Minilabyrinth tasten, in dem nur fluoreszierende Skelette Orientierung boten.

Wer das überstand, konnte zur Belohnung die erwähnten Geisterschleime oder Hirnfetzen in Behältern ertasten, bevor er sich ins Kinder-Partygetümmel stürzte. Dort galt es für die fantasievoll kostümierten Hexen und Unholde nicht nur ausgelassen zu tanzen, sondern auch beim Abbruch der Musik zu erstarren. Hoch hinaus kam man auf den Schultern der Cheerleader von Union Sandersdorf.

„Das macht riesigen Spaß“

Plötzlich durchbrachen harte Trommelschläge die Luft. Die Trommelkids der Allroundwaffe Orlando Garcia schlugen die Trommeln wie besessen und sorgten für karibisches Flair im deutschen Herbst. Darunter der elfjährige Maximilian Hilfbrich aus Steinfurth. „Das macht riesigen Spaß“, meint der Junge. Erst seit drei Wochen trommelt er und steht schon zum zweiten Mal vor Publikum. Sein Vater Jörg Klühe ist stolz „Ich sehe ihn jetzt das erste Mal richtig trommeln, bislang hat er nur erzählt, was sie da so machen.“ Aber was hat Trommeln eigentlich mit Halloween zu tun? Für Orlando Garcia keine Frage: „Na, wir vertreiben so die bösen Geister“, erklärt er schmunzelnd.

Geister an der Waffe

Dann müssen also die verbleibenden alles gute Geister sein. Zur Waffe greifen sie dennoch: Mit Pfeil und Bogen zielt Sophie Meyer auf die Zielscheibe - und trifft die aufgemalte Hexe mit ihrem ersten Schuss. Dabei hat die Siebenjährige, die wie schon in den Vorjahren mit ihren Eltern aus Zörbig gekommen ist, nicht mal den spitzen lila Hexenhut abgenommen. „Ich will gleich noch mal schießen“, sagt sie und lässt sich von den jungen Männern des HV Löbersdorf beim Zielen Tipps geben.

Warten auf Speis und Trank

Getroffen hat auch Livia Schleyer. Die Neunjährige hat allerdings früher schon mal etwas mit Pfeil und Bogen geübt. Auf Gut Mößlitz aber war sie noch nie. „Wir sind aus Leipzig hergekommen“, erzählt ihr Vater Bernd Schlayer. Man habe im Internet Halloween-Aktionen gesucht und auf der MZ-Seite das Mößlitzer Fest entdeckt. „Die Fahrt hat sich gelohnt“, meint Daniela Schlayer. Auch wenn sie später am Stand für Waffeln und Kräppelchen Geduld brauchten. Wartezeiten von 20 Minuten waren normal. Aber ob man nun hier wartete oder ein paar Meter weiter mit Bekannten plaudernd den ersten Glühwein kostete, war eigentlich egal. Im Hof tuckerte eine Mini- Dampflok mit voll besetzten Wagons im Kreis. Wer es größer liebt, stieg auf den Kremser, der vom Traktor gezogen durch den Ort seine Runden drehte. Und mitten drin im Gewimmel stand Vereinschef Thomas Schmidt und freute sich über die vielen Helfer, die Kindergesichter schminkten, Würstchen verkauften oder Getränke ausschenkten. Von Grusel keine Spur. (mz)

Die Trommelkids hatten alle Aufmerksamkeit.
Die Trommelkids hatten alle Aufmerksamkeit.
André Kehrer Lizenz