Gutsfleischerei Greppin Gutsfleischerei Greppin: Schlachten nur für den eigenen Bedarf
Greppin/MZ. - Brummi-Fahrer Reinhold Gebauer steckt den Kopf zur Tür rein. Der Imbiss ist für ihn eine feste Adresse, wenn er mal wieder in der Region zu tun hat. Früher, berichtet er, hatte seine Firma hier im Chemiepark einen Auftrag gehabt. So hat er den Laden entdeckt. Am Freitag allerdings war kein Parkplatz auf dem Gelände der Gutsfleischerei mehr zu bekommen. Aus gutem Grund: Das Unternehmen besteht auf den Tag genau zehn Jahre und das wurde gefeiert.
Als Geschäftsführer Uwe Kuhlemann, der von Beruf Fleischer ist, damals mit ein paar Leuten vom Gut begann, das Geschäft zu etablieren, waren sie sieben, blickt Kuhlemann zurück. Auch Inge Göldner ist vom ersten Tag an dabei. "Ich bin eigentlich Chemiefacharbeiterin. Als die Betriebe krachen gingen, kam ich über eine ABM zum Gut", berichtet sie. Seit sich das Gut, zu dem ursprünglich die Bereiche Tierproduktion, Pferdezucht und Pflanzenproduktion gehörten, neu ordnen musste, sind die selbstständig arbeitenden Betriebe Pferdezucht, Landwirtschaft und Fleischerei entstanden.
Letztere ist in den zehn Jahren expandiert. Heute sind in den elf Filialen im Landkreis Bitterfeld 25 Mitarbeiter beschäftigt. "Darunter immer zwei bis vier Lehrlinge", sagt Kuhlemann, auf Ausbildung legt er Wert.
Geschlachtet wird im Unternehmen selbst. "Zweimal in der Woche schlachtefrische Ware", ist der Chef überzeugt, "das ist unser Erfolgsrezept. Wir schlachten nur für den Verkauf in unseren eigenen Filialen und Imbissen." Besonders gut würden frische Wurstsuppe, kesselfrische Leber- und Blutwurst, Gehacktes gehen. Aber die Reihe ließe sich wahrscheinlich noch viel länger fortführen. Die Schlacht-Tiere kauft die Firma von der Agrargenossenschaft Zörbig. "Nur von dort", sagt Kuhlmann. "Denn das ist eigene Zucht, das Futter kommt von den eigenen Feldern. Da haben wir Vertrauen."