Grundwasserprobleme Grundwasserprobleme: Auffüllen der Keller ist kein Thema mehr
Bitterfeld/MZ. - "Die Experten haben uns gesagt, dass sie keine Garantie übernehmen können, dass nach Verfüllung der Keller die Häuser gegen aufsteigendes Wasser dauerhaft isoliert werden können", erklärte Rauball. Knackpunkt ist demnach offenbar die Tatsache, dass die meisten Häuser nicht vollständig unterkellert sind. An der Linie, wo die Teilunterkellerung unter dem Erdgeschoss der Häuser aufhört, soll es offenbar nicht dauerhaft möglich sein, das Aufsteigen der Nässe ins Haus zu unterbinden.
Wie es nun weitergehen soll, ist zwar noch nicht beschlossene Sache, aber es gibt offenbar einen Plan mit vier Maßnahmen, die umgesetzt werden sollen. Nach MZ-Informationen muss dieser Katalog noch im Sonderarbeitskreis Wasser, dem vor allem Vertreter von Landesbehörden angehören, abschließend beraten werden.
Als eine Quelle für den anhaltend hohen Grundwasserstand in dem Siedlungsgebiet hat man den Strengbach erkannt, was von einigen Bewohnern schon seit längerer Zeit so gesehen wird. Er soll nun abgedichtet werden, damit sein Wasser, das unter anderem auch von den Grundwasserpumpen im Wohngebiet gespeist wird, nicht wieder in Richtung Grundwasser versickert.
Als zweites wurde eine so genannte quartäre Rinne geortet, in der heftige Grundwasserströme fließen. Auch dieser unterirdische Strom soll zu den Häusern hin mit einer Emulsion abgedichtet werden. Als drittes will man überprüfen, ob zusätzliche Drainagebrunnen notwendig sind.
Vierte Maßnahme ist letztlich der bereits in der jüngsten Ratssitzung beschlossene Anschluss an das Kanalisationsnetz. Bisher erfolgte die Straßenentwässerung nach Regenfällen über Sickerschächte, also direkt ins Grundwasser. Auch die Abwässer aus den Häusern landeten letztlich nach der Klärung in den Kleinkläranlagen als Sickerwasser im Grundwasser.
Während für dieses vierte Vorhaben die Stadtverwaltung, der Abwasserzweckverband und vor allem auch die Bürger selbst die Kosten tragen, geht Rauball davon aus, dass die anderen Aufwendungen aus Mitteln des Landes bestritten werden. Sie sollen aus jenem Fonds bezahlt werden, der Bitterfeld nach der Flutkatastrophe im vorigen Jahr und dem immensen Grundwasseranstieg per Vertrag zugesprochen wurde.