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Graffiti-Landschaft entsteht

Von Sabrina Schlisch 23.06.2005, 17:17

Bitterfeld/MZ. - Eine Dose nach der anderen wird geleert. Insgesamt werden über 80 gebraucht, um die kahle Wand an der Freilichtbühne in der Grünen Lunge in Bitterfeld zu verschönern.

Die Rede ist von Sprühdosen, die Graffiti-Sprayer nutzen, um ihre Kreativität auf leeren Wänden auszulassen. Dies geschah bisher an eher unerwünschten Stellen und illegal. Die Stadt Bitterfeld will dem mit einem Graffiti-Projekt entgegen wirken. Sie stellt ab sofort Jugendlichen Flächen zur Verfügung, die sie legal besprühen können. Eine dieser Flächen ist die Wand an der Freilichtbühne in der Grünen Lunge.

Am Mittwochabend begannen die Hobbysprayer Silvio Eckhart und Marc Melcher vom Jugendclub Linde mit ihrer Arbeit. Die kahle Fläche wird nach ihren eigenen Entwürfen verschönert. "Es wird ein Landschaftsmotiv", so Silvio Eckhart. Die Idee dazu sei ohne lange darüber nachzudenken entstanden, meint der 20-Jährige. "Ich habe einfach drauflos gezeichnet."

"Das Motiv sollte eine Verbindung zur Stadt haben", so Claudia Vogel, stellvertretende Bürgermeisterin. Das ist dem jungen Künstler aus Bitterfeld gelungen. Im Entwurf finden sich der Goitzsche-Wald, der Goitzsche-See, der Bitterfelder Berg sowie Eisenbahnwaggons wieder. "Alles Dinge, die irgendwie für Bitterfeld stehen", findet Claudia Vogel.

Marc Melcher und Silvio Eckhart sprayen schon seit einigen Jahren. Beide hatten auch schon Aufträge von öffentlichen Stellen. So gestaltete Silvio Eckhart eine Wand im Lutherhaus Bitterfeld. Marc Melcher wurde mit der Verschönerung einer Fläche im Jugendclub Linde beauftragt. Dort hat ihn auch Clubleiterin Elfie Scharske angesprochen, ob er und Silvio nicht Lust hätten, sich am Graffiti-Projekt der Stadt zu beteiligen.

Ziel ist es, am 14. Juli mit der Graffiti-Landschaft fertig zu sein. "Wenn das Wetter so bleibt, dann könnten wir es schaffen", denkt der 17-jährige Marc Melcher optimistisch. Er und Silvio werden in den nächsten Tagen fleißig sprühen. "Solange, bis die Farbdosen leer sind", schmunzelt Marc. Dass letzteres nicht eintrifft, bevor das Bild fertig ist, dafür sorgt die Stadt Bitterfeld. Sie stellt den Jugendlichen die 80 Sprühdosen .