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Goitzsche Goitzsche: Unternehmer plant Wassersport und Erlebnisstrand in Bitterfeld

Von stefan schröter 27.08.2013, 13:21
Ein Skizze zeigt, wie der Erlebnisstrand am Bernsteinsee aussehen könnte.
Ein Skizze zeigt, wie der Erlebnisstrand am Bernsteinsee aussehen könnte. 2water Lizenz

bitterfeld/MZ - Mehrere Kinder kommen in Mühlbeck aus dem Goitzschesee und schälen sich aus ihren Neoprenanzügen. Ein Lehrer trägt ihre geliehenen Surfbretter an Land. Die Kinder lernen gerade die ersten Schritte im Windsurfen.

Ein Angebot, das es zukünftig an einem anderen Ende des Sees geben könnte. Jörg Pietzsch, Inhaber des Wassersportzentrums „2Water“, will möglichst schon im kommenden Jahr Surf- und Katamaranausbildungen nahe der Villa am Bernsteinsee anbieten, zugleich aber den bisherigen Standort in Mühlbeck an der Trattoria al Faro aufgeben. „Das Geschäft dort ist defizitär“, so Pietsch. Er beklagt die langsame Entwicklung des Umfelds und den mangelnden Besucherverkehr.

Der Wassersportler plant neben dem Surfangebot am Uferrundweg in Bitterfeld auf einer Länge von rund 250 Metern auch einen Erlebnisstrand mit Landliegeplätzen für Boote, einer demontierbaren Lagerhalle, Umkleideräumen, einem Beachvolleyballplatz und einer Freilichtbühne. Das wäre eine Erweiterung seines bisherigen Geschäfts. An einem Steg möchte er zudem ein Schiff dauerhaft vor Anker legen. Das soll nicht als Fahrgastschiff, sondern als Büro und Schulungsraum dienen.

„Wir wollen ein verbessertes Sportangebot etablieren. Ich denke, dass wir damit insgesamt die touristische Nutzung des Sees voranbringen können“, erklärt ein selbstbewusster Jörg Pietzsch sein Vorhaben. „Ich bin der festen Überzeugung, dass ich das finanziell gestemmt kriege.“

Doch auch wenn das Geld da sein sollte, sind - abgesehen von der zuletzt drohenden Flutkatastrophe - weitere Hürden zu nehmen. So gibt es einen Ufervertrag, der gegen eine Bebauung spricht, sowie einen städtebaulichen Wettbewerb, der andere Nutzungsideen zwischen Villa und Stadthafen thematisiert.

Im Bauausschuss hat Pietzsch sein Vorhaben vor kurzem präsentiert. Dort verwies Stefan Hermann, Geschäftsbereichsleiter Bauwesen und Stadtentwicklung, auf den Ufervertrag und sagte: „Das geplante Wassersportzentrum wäre ein Tabubruch, denn das Areal ist derzeit als Grünfläche vorgesehen. Es geht deshalb um die Frage, ob wir eine Uferbebauung zulassen. Das ist keine Sache, die von heute auf morgen passiert.“ Die jüngsten Aussagen von der Stadt klingen jedoch etwas positiver: „Die vorgeschlagenen Nutzungen sind nur sinnvoll, wenn sie nah am Wasser liegen. Daher hat der Bau– und Vergabeausschuss eine wohlwollende Beurteilung und mögliche Änderung des Bebauungsplanes signalisiert“, teilte Sprecher Michael Mohr mit.

Und so scheinen die Signale für Pietzsch insgesamt eher auf Grün als auf Rot zu stehen. So sagte Sprecher Mohr weiter, dass die Stadt Bitterfeld-Wolfen dem Projekt offen gegenüber stehe, „da ein lokaler Geschäftsmann das touristische Angebot an der Goitzsche erweitern will.“ Pietzsch ist unterdessen dabei, mit den Behörden zu sprechen. Für ihn geht es um seine Existenz: „Wenn ich meine Ideen weiterentwickeln will, dann brauche ich zunächst Planungssicherheit.“