Goitzsche-Serie, Teil 3 Goitzsche-Serie, Teil 3: Unterhaltung, Sport und Abenteuer auf dem Goitzsche-See

Bitterfeld - Besucher aus Nah und Fern sind sich einig: Wenn man die Goitzsche sieht, braucht man eigentlich kein Meer mehr. Auf, im und um den See gilt es viel zu entdecken. Im drittel Teil der Goitzsche-Serie hat sich die MZ die Fahrgastschifffahrt und den Wassertourismus angesehen und bewertet.
Unterhaltung auf dem Piratenschiff Reudnitz
Mit dem Motorsegler (MS) „Reudnitz“ hält die Perle Mitteldeutschlands ein außergewöhnliches Angebot vor: Der 1890 in den Niederlanden gebaute Frachtensegler hat in seiner 126-jährigen Geschichte schon in vielen Häfen angelegt.
Seit genau zehn Jahren ist der 26 Meter lange Zweimasttjalk - so die Bezeichnung für das Segelschiff - mit seinem grün-gelben Rumpf nunmehr in der Region beheimatet. Auf und unter dem Deck hat Ingo Otto (57) das Kommando.
Bevor der Goitzsche-Skipper mit seinen Gästen in See sticht, verwandelt er sich in einen Piraten-Kapitän. Mit der schwarzen Montur und dem roten Stirnband steht er Jack Sparrow aus „Fluch der Karibik“ in nichts nach.
Hochklassig wie in dem Film spinnt Ingo Otto während der eineinhalbstündigen Tour sein Seemannsgarn so, dass vor Lachen kaum ein Auge trocken bleibt. Nebenher erfährt man noch viele - und auch wahre - Geschichten über die Entstehung des Sees.
Auf Wunsch werden nach der aktuellen Speisekarte das „Henkersmahl“, die „Goldstücke aus der Schatztruhe“ oder das „Piratengesöff“ serviert. Fazit: Wer kurzweilige Unterhaltung auf dem Piratenschiff des Freibeuters der Meere erleben will, sollte auf der Reudnitz anheuern. Kleiner Tipp: Am 25. Juni feiert sie ihr zehnjähriges Goitzsche-Jubiläum am Liegeplatz.
Eine Goitzsche-Runde auf der Vineta genießen
Auch die Vineta liegt bald zehn Jahre vor Anker. Benannt nach der sagenhaften Stadt an der südlichen Ostseeküste hat das Fahrgastschiff seine Heimat zwischen 1962 und 2006 ursprünglich im Rheinland gehabt. Von dort überführt hat sie Hartmut Dornheim (62). „Mehr als 1.300 Kilometer mussten wir bis zur Goitzsche zurücklegen“, erinnert sich der heutige Kapitän in seiner tadellos weißen Marineuniform.
Er kennt die Vineta seit dem ersten Tag des Erwerbs durch das Touristikunternehmen Vetter. Vor jeder Tour begrüßt Hartmut Dornheim seine Gäste im Eingangsbereich des Schiffes persönlich. Danach nimmt er langsam Fahrt auf.
Vorbei an der Villa, dem Stadthafen und den vielen anderen Sehenswürdigkeiten dreht er mit den Besuchern eine große Runde. Währenddessen erfährt man viele interessante Details zur Bergbau- und Industriegeschichte der Region.
Nach eineinhalb Stunden steuert der Kapitän dann wieder den Heimathafen an. Fazit: Wer eine entspannte Runde über den See schippern und die Wasserperspektive aufs Land genießen möchte, sollte eine Schiffstour mit Vineta unternehmen.
Hier können Sie lernen, selbst in See zu stechen
Wie man selbst Schiffe, Boote und andere Wassergefährte steuert, lernt man in der Wassersportschule „2Water“ an der Marina am Bernsteinsee. Bei Inhaber Jörg Pietzsch erfährt man zunächst: „Über den Wind können wir nicht bestimmen, aber wir können die Segel richten.“
Ob Jolle oder Jacht - für den Erwerb eines Goitzsche-Führerscheins gilt: „Nach der Vermittlung der theoretischen Grundlagen wird sich alles andere auf dem See angeeignet.“ Dabei wirft Jörg Pietzsch seine Schüler nicht ins kalte Wasser, sondern nimmt sie im übertragenen Sinn an die Hand. „So werden sie Schritt für Schritt sicherer und vertrauen irgendwann auf sich und ihre eigenen Fähigkeiten“, sagt der Wassersportler und spricht von „einer qualitativ hochwertigen Ausbildung“.
Aber was macht den Reiz aus, auf der Goitzsche in See zu stechen? Für Jörg Pietzsch ist die Antwort ganz klar: „So eine Entdeckungstour auf dem Wasser bedeutet Abenteuer, Freiheit und Unabhängigkeit.
Fazit: Wer mal etwas völlig anderes unternehmen und sich selbst dabei voll und ganz einbringen möchte, kann bei 2Water die Segel setzen und die Goitzsche erkunden.
Tor in die faszinierende Unterwasserwelt
Eine ganz andere Perspektive bietet die Tauchschule in Mühlbeck. Inhaber, Lehrer und Kursdirektor Frank Kleeblatt stellt Neulingen bei Bedarf einen Neoprenanzug samt Tauchflasche, Brille und Schnorchel zur Verfügung.
Nachdem man das Einmaleins des Tauchens an Land verinnerlicht hat, folgen auch schon die ersten Übungen im Flachwasser. Den Abschluss bildet ein Tauchgang im Goitzsche-See.
Besonders faszinierend sind die vielen unterschiedlichen Fische und ein altes Wrack. Fazit: Wer mal in der Goitzsche abtauchen und die faszinierende Unterwasserwelt entdecken will, sollte sich in der Tauchschule von Frank Kleeblatt in Mühlbeck anmelden. (mz)