Zwischenfall bei Bitterfeld Kinder legen Schottersteine auf Gleise: Beherztes Eingreifen eines Lokführers verhindert Schlimmeres
Bundespolizei wird über gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr bei Bitterfeld informiert. Kinder im Alter von zwölf und 13 Jahren werden ausfindig gemacht und sie sowie ihre Eltern ausführlich über Gefahren belehrt.

Bitterfeld/MZ. - Dem beherzten Eingreifen eines Lokführers ist es zu verdanken, dass ein Unglück vermieden werden konnte. Am Freitag, 28. Februar, hatte die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn um 15.25 Uhr die Bundespolizeiinspektion Magdeburg über einen gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr informiert.
Laut ersten Erkenntnissen wurden unterhalb der Straßenbrücke an der B 100 in der Brehnaer Straße nahe des Bitterfelder Bahnhofes Schottersteine auf die Bahngleise gelegt. Der Lokführer einer herannahenden S-Bahn erkannte die Gefahr, verringerte sofort die Geschwindigkeit des Zuges, kam zum Stehen und entfernte die Hindernisse. Anschließend informierte er seine Leitstelle.
Lokführer verhindert Unfall in Bitterfeld: Langsamfahrbefehl wird erteilt
Der nachfolgende Zugverkehr, so wird dazu weiter informiert, erhielt für den Bereich einen Langsamfahrbefehl. Ein Intercityexpress passierte diesen und erkannte Personen auf der Brücke, die anschließend flüchteten. Alarmierte Streifen der Landespolizei und des Bundespolizeirevieres Dessau fuhren umgehend in Richtung des Ereignisortes.
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Beamte der Landespolizei konnten zwei Kinder im Alter von zwölf und 13 Jahren noch auf der Brücke ausfindig machen und brachten sie zum in der Nähe befindlichen Revierkommissariat. Danach wurden ihre Personalien ermittelt und die Eltern kontaktiert.
Die Einsatzkräfte belehrten die Sprösslinge und die Erziehungsberechtigten eingehend über die Gefahren, in die sie sich leichtfertig begeben hatten und welche finanziellen, aber vor allem gesundheitlichen Konsequenzen ein solches Handeln zur Folge haben kann.
Polizei stellt Kinder auf Brücke: Bahnanlagen sind keine Spielplätze
In diesem Zusammenhang weist die Bundespolizei erneut darauf hin: Bahnanlagen sind keine Spielplätze! Die Züge nähern sich fast lautlos an und können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden. Steine, die von den Zügen erfasst werden, können zersplittern und zu schweren Verletzungen führen. Außerdem geht von den vorbeifahrenden Zügen eine enorme Sogwirkung aus, die ebenfalls zu gravierenden, wenn nicht sogar tödlichen Unfällen führen kann.
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Glücklicherweise, so heißt es, kam es in diesem Fall zu keinen Verletzten. Dennoch werde sich die Präventionsbeauftragte der Bundespolizei mit den Kindern erneut in Verbindung setzen, um nochmals zu sensibilisieren. Durch den kurzzeitigen Langsamfahrbefehl erhielten fünf Züge eine Verspätung von insgesamt 65 Minuten.