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Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen: Das Herzkatheterlabor wird erweitert

Von Ulf Rostalsky 03.07.2017, 08:27
Klinikum Bitterfeld
Klinikum Bitterfeld Kehrer

Bitterfeld - Der Bereich Kardiologie im Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen steht vor einem Quantensprung. Der Aufsichtsrat des kommunalen Hauses hat grünes Licht für die Erweiterung des Herzkatheterlabors gegeben. „Für uns ist das ein Meilenstein in der Entwicklung und ein klares Zeichen. Bitterfeld kann und will mit anderen, auch universitären Standorten mithalten“, erklärt Dr. Peter Lanzer, Direktor des Zentrums für Innere Medizin, zu dem die Klinik für Kardiologie gehört.

Herzkatheterlabor existiert seit 2008

In Bitterfeld existiert seit 2008 ein klassisches Herzkatheterlabor. Nach Auskunft der Mediziner werden hier mittlerweile pro Jahr gut 2 000 Patienten behandelt. Herzkrankheiten und Gefäßprobleme halten sich die Waage. Das Labor ermöglicht den Kardiologen, das komplette Gefäßsystem und das Herz des Menschen darzustellen und im Bedarfsfall auch zu behandeln. Der Vorteil bei Herzinfarkten oder Schlaganfällen: Gefäßverengungen werden nicht nur sichtbar gemacht. Sie werden vor Ort auch behandelt. Schnelle, wohnortnahe und hochkompetente Hilfe ist rund um die Uhr gegeben.

Die beschlossene Erweiterung des klassischen Katheterlabors auf die Hybridvariante eröffne den Medizinern um Zentrumsdirektor Lanzer und Chefarzt Anwar Hanna ganz neue Möglichkeiten. „Wir sind dann in der Lage, auch Operationen am Herzen selbst durchzuführen. Zum Beispiel Herzklappenoperationen oder Eingriffe am Herzmuskel“, so Peter Lanzer. Er freut sich auf den Quantensprung, nach dem die Bitterfelder Kardiologie „in einer anderen Liga“ mitspielen wird. „Wir rechnen allein wegen der erweiterten Behandlungsmöglichkeiten mit einer weiteren Zunahme der Patientenzahlen.“

Kooperationspartner des Mitteldeutschen Herzzentrums

Das Gesundheitszentrum geht den Weg nicht allein. Die Kardiologische Klinik wird Kooperationspartner des Mitteldeutschen Herzzentrums. Das wiederum wurde durch das Uniklinikum Halle und die medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität gegründet, deren Akademisches Lehrkrankenhaus die Bitterfelder Klinik ist. „Die Verzahnung ist wichtig. Wir haben Zugriff auf die dort gebündelte Kompetenz. Das schließt die permanente Aus- und Weiterbildung unsere Ärzte und des weiteren medizinischen Personals ebenso ein wie die Informations- und Schulungsangebote für alle einweisenden Ärzte“, erklärt Lanzer.

Für den Patienten liegt ein weiterer Vorteil auf der Hand. Spezialisten des Herzzentrums werden bei Bedarf in die Behandlung einbezogen. Die Bitterfelder Ärzte reden von Telekonferenzen, der Vorstellung von Patienten und der Beratung über Behandlungsabläufe und operative Eingriffe. Peter Lanzer verweist darauf, dass in der Kardiologie in Bitterfeld bereits seit 2008 in der Patientenversorgung ein hohes Leistungsniveau geboten worden war. „Mit der Mitgliedschaft im universitären Mitteldeutschen Herzzentrum und der Eröffnung des Hybrid-Herzkatheterlabors erfolgt eine klare Positionierung pro Schwerpunktversorgung in der Kardiologie.“ (mz)