Gerichtsvollzieher beauftragt Gerichtsvollzieher beauftragt: Steg will Goitzsche-Camp-Betreiber räumen

Bitterfeld - Die Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) Bitterfeld-Wolfen hält an der Räumung der Goitzsche-Camp-Betreiber fest. „Wir haben jetzt ein vollstreckbares Urteil des zuständigen Landgerichts Dessau-Roßlau in der Hand“, sagt Geschäftsführer Harald Rupprecht gegenüber der MZ.
Daher habe man nun einen Gerichtsvollzieher zur Vollstreckung beauftragt. Wann die genau umgesetzt wird, könne er aber nicht sagen.
Eigentlich habe sich die Steg mit der Betreiberfamilie über einen Räumungstermin zum Ende der Saison verständigen wollen. „Aber bislang hat es zwischen uns keine Gespräche gegeben, was allerdings nicht an uns lag“, erklärt Harald Rupprecht.
Kündigung rechtswirksam
In dem Dauerstreit zwischen den beiden Parteien hatte der Bundesgerichtshof im Mai als letzte juristische Instanz eine Beschwerde der derzeitigen Pächter nicht zugelassen.
„Damit ist die Kündigung gegen sie rechtswirksam“, sagt Rupprecht. In diesem Zusammenhang habe es in den vergangenen Wochen sowohl Nachfragen als auch zahlreiche Gerüchte zum Fortbestand des Campinggeländes gegeben.
Goitzsche-Camp bleibt erhalten
„Daher möchte ich klar sagen: Das Goitzsche-Camp bleibt als Goitzsche-Camp erhalten. Eine Umwandlung zum Standort für Wohnbebauung war und ist nicht geplant. Jeder, der etwas anderes behauptet, schadet dem Tourismusstandort.“
Rupprecht weist darauf hin, dass zwar der Hauptpachtvertrag zwischen der Steg als Campingplatz-Inhaber und Familie Köppe als Pächterin „rechtswirksam gekündigt“ sei. „Dieser Pächterwechsel hat aber keinen Einfluss auf bestehende Pachtverträge der Dauercamper.
Die Stadtentwicklungsgesellschaft übernimmt alle Rechte und Pflichten. Das Mietverhältnis mit den Untermietern besteht damit weiter.“
Rolle der AfD unklar
Gegen diese Aussagen verwahrt sich Familie Köppe. Bereits vor eineinhalb Wochen hatte sie auf dem Gelände eine Informationsveranstaltung durchgeführt, um ihre Sicht der Dinge zu schildern.
Dabei bekam sie Unterstützung der Alternative für Deutschland. AfD-Stadtverbandsvorsitzender Thomas Krüger, dem auch Ambitionen auf das Oberbürgermeisteramt in Bitterfeld-Wolfen nachgesagt werden, übernahm die Moderation.
Allerdings blieb unklar, weshalb die Partei bei der Frage um die Zukunft des Goitzsche-Camps so unterschiedlich in Erscheinung tritt. Während sie sich an der Basis für die derzeitigen Pächter stark macht, hat das AfD-Mitglied im Steg-Aufsichtsrat nach MZ-Information für die Umsetzung der Kündigung gestimmt. (mz)