Geburtstagsfeier mit vielen Gästen
Mühlbeck/MZ. - "Es hat gebrummt, Parkplätze waren rar", so Dehne. Einschränkungen gab es lediglich beim Tag der Regionen, der auf dem Dorfanger stattfand. Obwohl eine Schlechtwettervariante vorbereitet war, sei ein Teil der Aussteller - darunter der Holzschnitzer - nicht gekommen, so Reinhard Waag, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit.
Das erste Buchdorf Deutschlands ist zehn Jahre alt geworden und dieses Jubiläum wurde tüchtig gefeiert. Drei Tage lang standen Lesungen, Konzerte, Ausstellungen und allerlei Überraschungen auf dem Programm. Zu letzteren dürfte die Präsentation des Buchdorf-Tees sein. Die Mischung wurde - wie es der Name wohl schon verrät - vom Buchdorf kreiert. Entgegen anders lautender witziger Vermutungen, dass dieser nach altem Papier schmecken könnte, zeichnet er sich durch einen herben fruchtigen Geschmack aus.
"Ihr habt ständig neue Ideen", freuten sich Angelika und Klaus Weinert aus Leipzig, als sie den ersten Schluck getrunken hatten. Die beiden sind mit dem Buchdorf bereits seit vielen Jahren eng verbunden. "Wir werden hier immer fündig", berichtete das Ehepaar. Aus den anfangs sieben Antiquariaten sind inzwischen 13 geworden. In diesen können sowohl die Sammler als auch die Neuanfänger unter mehr als einer Million Bücher auswählen.
Das wissen Sabine und Bernd Reißig aus Halle sehr zu schätzen. Diesmal vergaßen sie allerdings nicht die Zeit beim Stöbern, sondern auf dem Dorfanger, wo unter anderem auch die Druckerei Heinz Freiberg ihren Stand aufgebaut hatte.
Dort präsentierte Berthold Neumann aus Jestetten seine Keramiken - eine wahre Augenweide. Er fertigt vorwiegend Schalen, hauchdünn (ein bis zwei Millimeter Wandstärke) und strukturiert, im Durchmesser bis zum 50 Zentimeter. Jede von ihnen ist ein Unikat, das von Hand gefertigt wird, ein kleines Kunstwerk sozusagen, das für sich ganz allein wirkt. Astrid Krugmann war fasziniert, ganz genau ließ sie sich erklären, wie solch ein "Stück" entsteht. Ihre 10-jährige Tochter zog es dagegen in den "Mühlbecker Hof", wo das Giebichenstein-Gymnasium "Thomas Müntzer" Einblicke in seine Arbeiten gab. Neben Grafiken, Plastiken, Zeichnungen und Aquarellen war auch ein Porträtstand aufgebaut, an dem man sich karikieren lassen konnte.
Indes sahen sich Gisela und Bernd Ehrenberg aus Magdeburg gleich daneben in der Galerie von Hans-Joachim Lüdke um, die am Samstagabend zum ersten Mal ihre Pforten öffnete. Unter dem Titel "Holz trifft Ton" zeigt der Tischlermeister sowohl keramische als auch hölzerne Arbeiten und Stücke, die aus der spannenden Zusammensetzung beider Materialien bestehen. Wer Lust hat, kann hier nach Voranmeldung auch keramische Arbeiten anfertigen (die MZ berichtete). Darauf hat die 90-jährige Lilly Böhme keine Lust mehr. "Ich schau lieber zu", und kam dabei am Wochenende im Buchdorf voll und ganz auf ihre Kosten.