Fusion der Gymnasien Fusion der Gymnasien: Schülertransport ist gesichert
Wittenberg/MZ. - Bedauert wurde, dass der Schulelternrat des Melanchthon-Gymnasiums an der Sitzung nicht teilgenommen hatte. Dessen Vorsitzender Karl Kothe verweist bei einer MZ-Anfrage auf den Brief eines Mitarbeiters der Kreisverwaltung, durch den die Direktorin des Melanchthon-Gymnasiums, Barbara Geitner, mitteilen ließ, dass eine Teilnahme aus zeitlichen Gründen nicht möglich sei. Kothe: "Wir hatten an diesem Abend selbst eine Sitzung des Schulelternrates." Die Vorsitzende des Kreiselternrates Undine Schweizer betont indes, dass der Termin lange bekannt war. Im Übrigen gehe es schließlich darum, dass die Eltern ihre Vorstellungen für die Zeit nach der Fusion mit einbringen.
Davon regen Gebrauch gemacht haben etwa Antje Paulenz und Conny Bongers, beide Elternvertreterinnen des Lyther-Gymnasiums. In einem MZ-Gespräch erklären sie, dass eines der größten Probleme nun offenbar gelöst werden konnte: der Transport der Schüler. Bislang war unklar, wie die Kinder aus Nord- oder Südkreis in die Schillerstraße gelangen sollen. Zwei Beratungen mit Vertretern des Straßenverkehrsamtes hätten nun zu einer Einigung geführt. Paulenz: "Mit Beginn des neuen Schuljahres halten alle Buslinien in der Schillerstraße, einmal vormittags und nachmittags zwei Mal zu unterschiedlichen Zeiten." Kothe steht dem skeptisch gegenüber. Ihm lägen andere Fahrpläne vor, wonach die Busunternehmen an verschiedenen Stellen halten. "Wir werden am ersten Schultag mit Argusaugen darüber wachen, wie diese 360 Kinder dorthin gebracht werden", erklärt er.
Angesprochen auf das Klima zwischen den beiden Elternräten, das zumindest auf Außenstehende mitunter einen angespannten Eindruck macht, sagt Kothe: "Das Klima ist aus meiner Sicht nicht verkehrt. Aber unsere Bedürfnisse müssen schon Gehör finden." Man werde sich natürlich aufeinander zu bewegen, sofern dies "auf gleicher Augenhöhe" geschieht. Kothe: "Wir wollen gleichbehandelt werden." Genau das aber sei nicht der Fall. "Dass wir keine Eingangsklassen mehr haben, ist eine Herabsetzung. Auch unsere Tradition wird nicht berücksichtigt."
Jenseits dieser Differenzen zwischen den Erwachsenen scheint es, als pflegten die Schüler beider Lehranstalten gute Kontakte. Antje Paulenz jedenfalls verweist erfreut auf gemeinsame Projekte im Bereich des Sportes oder beim Theater. Auf der anderen Seite kursiere noch immer eine Unterschriftenliste, mit der eine Bürgerinitiative für den Erhalt des Melanchthon-Gymnasiums kämpft. Das ist mit Sicherheit legitim. Für Stirnrunzeln sorgt allerdings die Tatsache, dass in dem Papier von einer Schließung des Melanchthon-Gymnasiums die Rede sei. "Das stimmt doch so nicht", wundert sich Frau Paulenz, die besorgt ist, "dass auf Grund der von wem auch immer geführten Blockade" Zwist zwischen den Lehrern beider Schulen entstehen könnte. Sie hofft darum auf eine Verbesserung der Kontakte zwischen den beiden Schulelternräten. Und darauf, dass beim nächsten Treffen im September auch wieder Vertreter des Melanchthon-Gymnasiums dabei sind.
Die nächste Gesprächsrunde der Schulelternräte findet am 9. September um 19 Uhr in der Karl-Marx-Schule statt. Gesonderte Einladungen dazu sollen noch verschickt werden. Für interessierte Eltern gibt jetzt auch ein Info-Telefon: 03 49 1 / 87 71 10 4.