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Frühlingserwachen eher kalt

Von Gerd Lüdtke 10.04.2005, 17:06

Schlaitz/MZ. - Die Mitglieder der Ortsgruppe des Vereins Dübener Heide, so war von der Vorsitzenden Jutta Petzold zu erfahren, hatten zahlreiche Zelte, Tische und Bänke aufgestellt und diese mit blühenden Sträuchern dekoriert. Unter einem schützenden Dach waren auch die unzähligen Blechkuchen und Torten ausgelegt, die die tüchtigen Frauen vom Heideverein gebacken hatten. Die kooperative Zusammenarbeit mit der Landgaststätte wurde gleich nebenan sichtbar, wo es wärmende Getränke gab.

Zur Unterhaltung der Gäste hatte der Bitterfelder Schausteller Frank Steinmetz eine große Losbude und den Schießstand "Tell's Geschoss" aufgebaut. Ebenfalls unter einem schützenden Zeltdach hatte Kerstin Weihe diverse Haushaltsgeräte aus Plaste ausgestellt, die sie als Tupperware vorführte.

Erhard Petzold vom Heideverein nutzte die Möglichkeit, mit Bürgern aus Schlaitz ins Gespräch zu kommen. An Hand von alten Fotos in der gründlich geführten Ortschronik konnte er nachweisen, dass das Kriegerdenkmal 1928 unter der 1871 gepflanzten Friedenseiche aufgestellt und in den sechziger Jahren auf den Kirchhof umgelagert wurde. Die Mitglieder des Heidevereins, so Petzold, engagieren sich nun dafür, dass das Denkmal wieder seinen angestammten Platz erhält und mit Worten des Gedenkens an die Opfer des Zweiten Weltkrieges ergänzt wird.

Petrus hatte letztlich doch noch ein Einsehen, als die Jüngsten des Ortes von der Kindertagesstätte "Heideknirpse" ihr Programm aufführten. Birgit Eckert und Sabine Eichler hatten es einstudiert. Mit ihren Liedern, Gedichten und Tänzen lockten die Kleinen sogar einige zaghafte Sonnenstrahlen hinter der dicken Wolkenwand hervor. Mit der Wetterbesserung strömten dann auch zusehends mehr Besucher auf den Platz.

Schon am Freitag schufteten der ehrenamtliche Bäcker Uwe Rasch und sein fleißiger Heizer Albert Stohl. Mehrere Partien zu je 30 Broten sind abgebacken worden. Der besondere Geschmack dieses Brotes kommt sowohl von der Rezeptur des Sauerteiges als auch dem zum Anheizen verwendeten Birkenreisig. Weitere Brote, aber auch Speckkuchen, kamen aus dem im Jahr 2000 errichteten Ofen. Am Verkaufsstand nebenan bildeten sich dann auch lange Schlangen.