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Flug zum Nordkap Flug zum Nordkap: Abenteuer und Kontaktpflege

Von Dieter Maertins 07.06.2002, 17:50

Renneritz/MZ. - Mürrisch schaut Sandor Kulman in den regentriefenden Himmel über dem Flugplatz Renneritz. Eigentlich wollte er am Freitag mit Landrat Uwe Schulze (CDU) im Motorsegler eine kleine Runde über den Platz drehen. Sozusagen als Dankeschön dafür, dass auch der Landkreis Bitterfeld das Projekt Nordkapflug unterstützt. Aber das wird wohl nichts werden, "man sieht ja nichts", sagt Kulman.

Er und Hagen Heine wollen am 22. Juni von Renneritz aus mit zwei Motorseglern zum Nordkap in Norwegen und zurück fliegen. Neben dem fliegerischen Spaß und Abenteuer soll das Ganze auch einen Völker verbindenden Sinn haben. Auf ihrem Flug entlang der Ostseeküste soll mit Firmen, Institutionen und Vereinen von Anliegerstaaten - feste Termine gibt es bereits in Lettland, Estland und Litauen - Verbindung aufgenommen und die Region Bitterfeld-Wolfen bekannt gemacht werden.

Insgesamt wollen die beiden Flugsportler mit ihren Co-Piloten eine Strecke von mehr als 6 300 Kilometern zurücklegen. Rund 30 Etappen sind vorgesehen, die über Polen, das Baltikum und Finnland zum Nordkap und auf dem Rückflug über Schweden und Dänemark wieder nach Hause führen sollen. Die längste Etappe wird mehr als 400 Kilometer betragen - etwa vier Stunden Flugzeit am Stück. Am 13. Juli wollen beide Piloten wieder in Renneritz landen. "Die Vorbereitungen sind abgeschlossen", so Kulman am Freitag.

Co-Pilot von Kulman, Mitglied des Segelflugvereins Wolfen, wird sein Vereinskamerad Mario Steinborn sein. Neben Hagen Heine vom Dessauer Fliegerklub "Hugo Junkers" wird dessen Frau Ines sitzen. Sie ist voller Erwartungen auf die Erlebnisse dieser Reise, die für sie Urlaub ist. "Fliegen muss ja mein Mann", sagt sie, obwohl sie notfalls die Maschine auch würde landen können. Beide haben bereits eine gemeinsame Tour nach Schweden hinter sich, von der Ines Heine heute noch schwärmt. "Das ist doch was anderes, als im Drei-Sterne-Hotel die Zeit rumzubringen."

Während des Fluges können Interessenten mit den Flugsportlern per Internet in Verbindung treten.