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Flüchtlinge in Anhalt-Bitterfeld Flüchtlinge in Anhalt-Bitterfeld: Entsteht die Unterkunft in Roitzsch?

Von Lisa Garn 08.12.2015, 12:48
Flüchtlinge am Bahnhof in Bitterfeld.
Flüchtlinge am Bahnhof in Bitterfeld. Archiv/Thomas Ruttke Lizenz

Sandersdorf-Brehna - Einen Tag nach der Entscheidung für eine weitere Flüchtlingsunterkunft in Anhalt-Bitterfeld gibt es Hinweise auf einen Standort in Roitzsch. Dies zumindest hatte der Kreisverband der AfD im sozialen Netzwerk Facebook veröffentlicht. Die Landkreisverwaltung will dies weder bestätigen noch dementieren. Sprecher Udo Pawelczyk verweist auf die zweiwöchige Einspruchsfrist gegen den Zuschlag. „Diese Frist müssen wir abwarten, bevor wir uns äußern. Es gab mehrere Bewerber. Das ist auch der Unterschied zur vorigen Vergabe für eine Gemeinschaftsunterkunft in Köthen. Damals gab es nur einen Bieter.“

Der Vergabeausschuss des Kreistages hatte am Montag für einen Bieter entschieden, der eine Gemeinschaftsunterkunft im Raum Sandersdorf-Brehna/Osternienburger Land betreiben soll. Genaue Angaben zum Standort oder zum Betreiber wurden nicht gemacht.

Laut veröffentlichter Information auf Facebook soll die Unterkunft ab Mitte kommenden Jahres zur Verfügung stehen und sich in einem ehemaligen Möbelhaus befinden. Der Bürgermeister von Sandersdorf-Brehna, Andy Grabner (CDU), kennt den Standort der Gemeinschaftsunterkunft nicht. „Ich kann dazu nichts sagen, bevor ich eine verbindliche Information vom Landkreis erhalte.“ Sollte sich die neue Unterkunft tatsächlich in Roitzsch geschaffen werden, drängt er allerdings auf eine schnelle Information der Einwohner. „Wir müssten dann in Absprache mit dem Landkreis schnellstmöglich eine Versammlung durchführen, um das Thema offen zu kommunizieren und die Bevölkerung dabei einzubinden.“

In der dann vierten Gemeinschaftsunterkunft in Anhalt-Bitterfeld soll Platz für 180 Personen entstehen, mit der Erweiterungsoption auf 225. Betrieben werden soll sie für die Dauer von fünf Jahren.

Landrat Uwe Schulze (CDU) hatte bereits mehrfach betont, dass eine gerechtere Verteilung von Asylsuchenden im Landkreis erreicht werden soll. Während in Bitterfeld-Wolfen, Raguhn-Jeßnitz und Muldestausee - in letztgenannten Kommunen bestehen Gemeinschaftsunterkünfte - bereits vergleichsweise viele Flüchtlinge aufgenommen wurden, besteht in anderen Kommunen Nachholbedarf. So wird unter anderem in Zörbig, Aken, Zerbst und eben in Sandersdorf-Brehna sowie in der Stadt Südliches Anhalt im Vergleich und im Verhältnis zur Einwohnerzahl weniger Platz für Asylsuchende gestellt. (mz)