Feuerwerk in Silvesternacht Feuerwerk in Silvesternacht: Stadt erlässt Knaller-Verbot für Bitterfelder Bogen

Bitterfeld - Der Bitterfelder Bogen ist in der Silvesternacht mit der beliebtesten Ort in der ganzen Stadt. Hunderte Leute ziehen dann hinauf auf den Berg und ersteigen das stählerne Kunstwerk bis ganz nach oben. Denn von diesem Wahrzeichen hat man den besten Blick auf die ringsum in den Himmel schießenden Feuerwerke. Und auch als Abschussort für die leuchtenden Raketen ist der Platz in der Vergangenheit stets beliebt gewesen. Doch damit ist nun Schluss: „Schauen Ja, zünden Nein“ - nach diesem Motto verfährt die Stadt am 31. Dezember auf dem Bitterfelder Bogen. Böller sind dort strikt verboten.
2017 wurde bei dem Feuerwerk mehrere Menschen verletzt
Nach Vorkommnissen zu Silvester 2017, bei denen Menschen durch Feuerwerk zu schaden kamen, hat die Stadt nun die Notbremse gezogen. „Wir haben lange überlegt, wie wir mit der Situation und der Gefahrenlage auf dem Bitterfelder Bogen umgehen“, sagt Mario Schulze, zuständiger Sachbereichsleiter öffentliche Anlagen. Man habe sich gegen eine komplette Sperrung des Bogens und der Geländes ringsum entschieden.
„Schließlich hat man von dort einen einmaligen Blick und kann bei gutem Wetter nicht nur das Leuchtraketen-Spektakel über Bitterfeld bewundern, sondern auch die Feuerwerke von Dessau bis Leipzig sehen“, weiß Schulze. Doch klar war für die Stadt auch, dass man die Besucher vor Gefahren schützen müsse. „Die Bürger sollen gefahrlos die Feuerwerke bewundern können.“
Ein Sicherheitsdienst soll die neue Regelung am Bitterfelder Bogen von 22 bis 2 Uhr durchsetzen
Deshalb habe man sich für das Verbot entschieden. Feuerwerkskörper dürfen dort in diesem Jahr nicht gezündet werden. „Dieses Verbot werden wir auch kontrollieren“, sagt Schulze. Von 22 Uhr am Silvesterabend bis 2 Uhr am Neujahrstag engagiere man einen Sicherheitsdienst, der die Regelung durchsetzen soll. „Es wird auch Taschenkontrollen geben. “ Zudem werden sicherlich auch einige Mitarbeiter der städtischen Verwaltung den Jahreswechsel dort oben erleben und bei Verstößen eingreifen.
Es ist das erste Mal, dass solch ein Feuerwerksverbot für den Bitterfelder Bogen erlassen wird. „Wir hoffen, dass diese Variante funktioniert“, ergänzt Mathias Kramer, Fachbereichsleiter Bauwesen. Er hatte im vergangenen Jahr selber die Silvesternacht zeitweilig auf dem Bitterfelder Berg verbracht und kennt die Situation. „Die oberen Etagen des Bogens waren voller Menschen, die um Mitternacht fröhlich auf das neue Jahr angestoßen haben. Das wird dieses Jahr ähnlich sein. Aber wenn da eine Rakete hineinfliegt, hat man in dem Gedränge keine Chance auszuweichen.“
Verbotsschild wurde schon das erste Mal zerstört
Um das Verbot für alle sichtbar zu machen, wurde bereits Mitte Dezember ein Schild mit einem Piktogramm am Zugang zum Bogen aufgestellt. Man montierte es direkt unter den Infotafeln zum Wahrzeichen. Es zeigt Feuerwerksraketen in einem durchgestrichenen roten Kreis. „Das ist ein offizielles Zeichen, das bundesweit verwendet wird“, erklärt Schulze. Zusätzlich war noch ein erläuternder Text geplant.
Doch offenbar stören sich einige Mitbürger schon im Vorfeld an dem neuen Verbot. „Bereits vor Weihnachten haben Unbekannte das neue Schild wieder abgerissen“, teilt Stadtsprecherin Katrin Kuhnt mit. Inzwischen wurde es durch ein neues Schild mit Piktogramm und Text ersetzt.
Pegelturm bleibt in der Silvesternacht ebenfalls geschlossen
Der Bitterfelder Bogen ist nicht der einzige markante Aussichtspunkt in der Stadt und Umgebung, wo solch ein Verbot erlassen wurde. Der Pegelturm an der Goitzsche beispielsweise ist Silvester komplett geschlossen. Dort kann man nicht hinaufsteigen.
„Aber den Bogen kann man schlecht abschließen - und das wollen wir auch nicht“, betont Schulze. Er hofft auf die Vernunft der Besucher, damit dieser spektakuläre Aussichtspunkt auch in folgenden Silvesternächten allen offen steht. Passiert trotz des Raketen-und Böllerverbots erneut etwas, werde man das gesamte Konzept umstellen müssen. (mz)