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Feier im Kulturhaus Wolfen Feier im Kulturhaus Wolfen: So lief die Jugendweihe in Zeiten von Corona

Von Andrea Dittmar 28.09.2020, 11:06
Die Jugendlichen bekamen - mit Abstand - von Festrednerin Heidemarie Ehlert ihre Urkunden und Bücher überreicht.
Die Jugendlichen bekamen - mit Abstand - von Festrednerin Heidemarie Ehlert ihre Urkunden und Bücher überreicht. Andrea Dittmar

Wolfen - Die Geduld der jungen Leute wurde lange auf die Probe gestellt - am Wochenende konnten sie endlich die festlichen Kleider und schicken Anzüge herausholen und ihre Jugendweihe im Kulturhaus Wolfen feiern. Für die Organisatoren vom Interessenverband Jugendweihe bedeutete das: früh aufstehen.

Jeweils rund 40 Schüler mit ihren Familien nahmen an den drei Feierstunden teil, die schon am Samstag um 8.30 Uhr begannen. Das war nicht die einzige Neuerung, denn im Foyer war Maske tragen Pflicht, die Jugendweihlinge durften nicht alle zusammen in den ersten Reihen sitzen und auch der festliche Ein- und Auszug fielen aus. „Da bekomme auch ich immer noch Gänsehaut“, sagte Susanne Bettführ. Die Dessauerin organisiert seit fünf Jahren für den Altkreis Bitterfeld die Jugendweihfeiern. In diesem Jahr musste alles etwas spontaner passieren, erklärte sie. „Wir sind trotzdem froh, dass wir was machen konnten. Ausfallen lassen war nie eine Option.“ Das Kulturhaus Wolfen als langjähriger Partner hatte sich engagiert für die Termine.

Dass alles ein bisschen anders kam, störte Pauline Hortig weniger. Die 14-Jährige, die die Sekundarschule Zörbig besucht, war aufgeregt und freute sich, mit ihren Klassenkameraden zusammen zu feiern. Ihr blaues, glitzerndes Kleid hatte sie bereits im März besorgt. Da sollte die Jugendweihe im April stattfinden - „es ist schön, dass die Feier nachgeholt wird“, sagte Pauline Hortig. Auch Uroma Elfriede Müller sah die Verschiebung gelassen: „Alle Enkel und Urenkel haben Jugendweihe gefeiert. Wir wissen doch, dass wir jetzt vorsichtig sein müssen.“

Auch während der Feierstunde im Saal gab es Regeln: die Jugendweihlinge durften zwar ohne Maske auf die Bühne, mussten aber Abstand halten, während Festrednerin Heidemarie Ehlert ihnen ihre Urkunden und Bücher überreichte - ohne Händedruck. In ihrer Ansprache hatte Ehlert Tipps für die Jugendlichen, aber auch deren Eltern parat und mahnte zum gegenseitigen Verständnis. Sie erntete viel Applaus, genauso wie die Tänzerinnen vom Wolfener Ballettensemble und die Pianistin Kelly Straube. Die Jugendlichen strahlten.

„Das ist der Antrieb für mich: Eltern und Jugendliche glücklich zu machen“, sagte Susanne Bettführ, deren ganze Familie im Jugendweihe-Verein mitwirkt. Für sie gilt: nach einer Jugendweihe ist vor der nächsten. Und so organisiert sie schon wieder die Feierstunde für 2021. Ob dann noch Maskenpflicht und Abstandsregeln gelten? Das weiß keiner. Doch im Herbst beginnt die Vorbereitung - dabei stehen am 3. und 4. Oktober noch zwei Jugendweihefeiern an.

(mz)

Trotz Einschränkungen war die Feier gut besucht.
Trotz Einschränkungen war die Feier gut besucht.
Maske und Festkleid: Pauline Hortig
Maske und Festkleid: Pauline Hortig