1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. FC Grün-Weiß Wolfen: FC Grün-Weiß Wolfen: «Vize» will nicht mehr

FC Grün-Weiß Wolfen FC Grün-Weiß Wolfen: «Vize» will nicht mehr

Von Birger Zentner 03.06.2002, 16:45

Wolfen/MZ. - Geht der Fußballclub Grün-Weiß Wolfen "kopflos" in die neue Saison? Vizepräsident Manfred Kressin will ab 1. Juli nicht mehr die Führung des Vereins inne haben. Das sagte er in einem Gespräch mit der MZ. Die bange Frage ist, ob sich bis dahin ein neuer Präsident findet. Den wollte Kressin schon längst präsentieren, war deshalb vor Wochen schon nur zur Kandidatur für den "Vize" bereit, der Chefsessel blieb leer (die MZ berichtete).

Doch die Wirtschaftsmanager in der Region zeigen wenig Neigung, sich an die Spitze des Fußballvereins zu stellen. Überhaupt beklagt Kressin mangelnde Bereitschaft, sich dem Thema Fußball in der Region zu stellen. "Das betrifft die Wirtschaft wie die Politik" moniert er. Und wie zum Beweis war erst am vorigen Freitag zum Pokalendspiel mit Wolfener Beteiligung von Politikvertretern weit und breit nichts zu sehen.

Das Thema Präsident ist nur eine weitere unbekannte Größe, mit der Grün-Weiß auf die neue Saison zusteuert. "Es könnte sein, dass das Gerüst der Mannschaft weiter bestehen bleibt", sagt Geschäftsführer Udo Pawelczyk. Doch da gibt es jede Menge Fragezeichen. Peter Westendorf (im Bild 2. v. l. bei der Abwehr des Kopfballs von Teobaldo im Pokalendspiel gegen HFC; rechts Wolfens Torhüter Rene Block)) will sich im Laufe der Woche entscheiden. Grün-Weiß will ihm bei einer Ausbildung zum Chemikanten helfen. Für den 30-Jährigen könnte das ein Argument sein, in Wolfen zu bleiben. Doch er wird auch mit dem HFC in Verbindung gebracht. Auch hinter Mark Jonekeit und Nico Steffen stehen Fragezeichen.

Ebenso unklar ist die Situation mit den beiden Amerikanern Ryan O''Neill und Adam Skumawitz. "Sie werden über den Sommer mit ihren Familien in den USA beraten, wie es weitergehen soll", so Pawelczyk. Hintergrund ist ein Erlass des DFB vom Februar, den die Vereine seit gut zwei Wochen kennen. Demnach dürfen Nicht-EU-Ausländer nur noch in der 1. und 2. Bundesliga spielen. Maximal können sie ihre bestehenden Verträge verlängern. Wollen O''Neill und Skumawitz weiter in Deutschland spielen, ginge es nur in Wolfen. Der Verein möchte sie behalten.

Sicher aber ist, dass man sich von Vlastimil Benko, Vlado Krocian, Isaak Chaves und Geoff Barto trennen wird. Sie hätten letztlich nicht das gebracht, wozu sie in der Lage seien, urteilt Kressin. Ob neue Leute dazu kommen, ist momentan offen. Man sei mit einigen im Gespräch, heißt es. Da dürfte auch eine Rolle spielen, wen man sich finanziell leisten kann und will. Festhalten will der Verein auf jeden Fall am Trainer Andreas Wolf und auch an Co-Trainer Burkhard Pingel. "Es liegt in seiner Entscheidung, ob er bleiben will", so Pawelczyk über Pingel.

Wohl erst in einigen Wochen wird man bei Grün-Weiß - wenn die Mannschaft für die neue Saison steht - die Parole ausgeben, mit der man die Punktspiele anzusteuern gedenkt. "Obere Hälfte Verbandsliga", sagt Kressin. Und wie sieht das der neue Präsident - wenn sich denn einer findet?