Familie und Unternehmen gehören hier zusammen
HALLE/SALZFURTKAPELLE/MZ. - Und der bekannte Sänger und Entertainer begeisterte wie erwartet das Publikum, das mit dieser Gala das 20-jährige Jubiläum der Vetter-Touristik Salzfurtkapelle feierte.
Wo die ansässig ist, schien der Künstler allerdings nicht zu wissen. Schließlich begrüßte er Petra Wust als Oberbürgermeisterin von Halle, worauf jene ganz klar darauf verwies, wo sie Stadtoberhaupt ist: in Bitterfeld-Wolfen. Und aus dieser Region kamen auch die meisten der Gäste in der fast bis auf den letzten Platz gefüllten Händelhalle: Geschäftspartner und Freunde des Familienunternehmens, Politiker, Vertreter von Vereinen und Institutionen und vor allem: die Kunden der Reiseverkehrsgesellschaft.
Denn ohne sie, so die Geschäftsführerinnen Birgit Vetter und ihre Tochter Kristin Vetter, hätte die Firma nicht 20 Jahre eine solche erfolgreiche Bilanz schreiben können. Obwohl es nicht durchweg positiv gewesen sei. Umso mehr wollten sie die Gala als großes Dankeschön für die Treue von Kunden und Partnern verstanden wissen.
Und der Abend ist gelungen: Moderatorin und Sängerin Uta Bresan, die einmal mehr gekonnt durchs Programm führte, hatte die Veranstaltung auch mit einem ihrer Lieder eröffnet - umrahmt von einem Tanz des Wolfener Ballett-Ensembles. Dieser war eigens für diesen Höhepunkt einstudiert worden.
Die drei spritzigen Mädels, die unter dem Namen "Die Himmelsstürmer" bekannt wurden, und Humorist Bernd Walter, der sich selbst als "Mundwerktätiger" bezeichnet, trugen ebenso zum Gelingen der Geburtstagsparty bei. Die war natürlich nicht nur von kulturellen Leckerbissen gekennzeichnet. Immer wieder wurde auf die Verdienste der Vetter-Touristik und ihre Bedeutung für den Landkreis und ganz Sachsen-Anhalt verwiesen. So würdigte der Wirtschafts- und Arbeitsminister des Landes, Reiner Haseloff, das Unternehmen als Marktführer in Ostdeutschland und hatte auch gleich noch eine kleine Episode parat. "Meine erste Reise nach der Wende in südliche Länder unternahm ich 1990 mit Vetter", sagte er, ohne damals zu wissen, wer dahinter steht.
Dazu hatte er später in seiner politischen Laufbahn öfter Gelegenheit. Immerhin wurden alle Firmen des Unternehmensverbundes schon mehrfach mit Auszeichnungen geehrt. Und Wolfgang Vetter, der das gleichnamige Busunternehmen 1946 aus der Taufe gehoben hatte, bekam vor vier Jahren aus Haseloffs Händen das Bundesverdienstkreuz überreicht.
1990 war Wolfgang Vetters Sohn Wolfdietrich aus Thüringen in die Heimat zurückgekehrt, um gemeinsam mit seinem Vater den nach der Verstaatlichung wiedererlangten Busbetrieb neu zu etablieren. Seine Frau Birgit begann derweil im heimischen Sonneberg mit dem Aufbau des Reisebüros, und als der Schulwechsel der beiden Kinder Thomas und Kristin ohnehin bevorstand, siedelte die Familie schließlich ganz hier her um.
40 Reisebusse, 20 Reisebüros, über 1 000 Agenturen, fast 100 Mitarbeiter, mehr als 70 000 Gäste im Jahr - das sind Zahlen der Touristikfirma, die für sich sprechen. Familie und Unternehmen, so wurde es auch diesen Abend betont, gehören bei Vetters zusammen. Sohn Thomas ist mit seinem Vater Geschäftsführer im Busbetrieb. Und die Familienphilosophie werde auch auf Mitarbeiter und Kunden übertragen, wobei Service vornan stehe. Verständlich, dass der Alltag nicht immer leicht sein kann. Deshalb dürfte es der schönste Moment für die Reisebüro-Chefin gewesen sein, als Wolfdietrich Vetter vor großem Publikum zu seiner Frau Birgit sagte: "Ich liebe dich."