EWG EWG: Partner sehen sich betrogen
Bitterfeld/MZ. - Ein Teilnehmer der am Montag eilig einberufenen Gesellschafterversammlung sagte der MZ, es habe sich "im Nachhinein" herausgestellt, dass Lychatz bereits im September vorigen Jahres vom Chefposten einer halleschen Biotechnologie-Firma abgelöst worden sei. Im Einstellungsgespräch habe er, so der Teilnehmer weiter, aber den Eindruck erweckt, zu dieser Zeit dort noch in ungekündigter Stellung tätig gewesen zu sein. "Er hat uns nicht reinen Wein eingeschänkt", hieß es. Deswegen sei man übereingekommen, das Beschäftigungsverhältnis mit ihm wieder zu lösen.
Weiter hieß es, Lychatz liege mit dem betreffenden Unternehmen noch in einem Rechtsstreit. Von der Firma wurde das am Dienstag bestätigt. Lychatz sei Ende August / Anfang September als Vorstandsvorsitzender fristlos entlassen worden, erklärte die Geschäftsführung. Er habe dann noch für ein anderes Unternehmen gearbeitet. "Er ging nicht direkt von uns zur EWG." Der vorläufig wieder ins Amt berufene ehemalige Geschäftsführer Gerhard Strehlow wollte sich am Dienstag nicht weiter äußern. Von Lychatz war keine Stellungnahme zu bekommen.
Allgemein wird der Vorfall bei den Gesellschaftern mit Bedauern aufgenommen. "Das wirft die EWG zurück in dem Bemühen, Regionalmanagement zu betreiben", sagte Bitterfelds Bürgermeister Werner Rauball (SPD). Gerade darum habe der neue Geschäftsführer sich kümmern sollen. Wolfens Oberbürgermeisterin Petra Wust (parteilos) kündigte an, man werde sich jetzt das Spitzenfeld der nicht zum Zuge gekommenen Bewerber noch einmal anschauen. Nur wenn sich dort niemand für den Posten finde, solle es eine neue Ausschreibung geben. Nötig ist der Wechsel auf dem Chefsessel, weil Strehlow in den Ruhestand gehen will.