Evakuierte im Hotel «Acron» Evakuierte im Hotel «Acron»: Zu Bett und Essen gibt es Trost und Zuspruch
Wittenberg/MZ/teo. - "Wir dachten, wir kommen in eine Turnhalle", äußert sich eine Betroffene dankbar über das komfortable Notquartier. Andere pflichten dem bei: "Wir werden hier wirklich sehr gut umsorgt. Die Verpflegung ist Spitze." Jeden Tag schaut ein Arzt herein. Auch, dass Hunde, ob groß oder klein und auch Katzen mitgebracht werden durften, macht die Betroffenen froh. Und was nicht hoch genug zu schätzen sei: Bei aller Arbeit habe das Hotelpersonal immer Zeit für ein freundliches Wort, für Trost und Zuspruch.
Über das Lob und den Dank der Bewohner freut sich Hotel-Chefin Uta Giede natürlich. Es sei aber auch ein Kraftakt aller Mitarbeiter ihres Hauses gewesen, berichtet sie von 35-Stunden-Schichten. Dazu kam, dass bis Sonntag auch dem Hotel das Wasser bis vor die Tür stand, was bei den Evakuierten erneut Ängste ausgelöst habe. "Wir haben die Leute einquartiert, versorgt und nebenbei noch Sandsäcke besorgt und Deiche gebaut", berichtet Frau Giede. Die Feuerwehr sei erst ziemlich spät zum Abpumpen gekommen. Das Lob für die gute Verpflegung müsse man auch an den Chef des Wittenberger Schloßkellers weitergeben, von dort werden alle drei Mahlzeiten zugeliefert, informiert die Acron-Chefin.
Bei aller Fürsorge war bei Bewohnern noch ein Wunsch offen: Einige Betroffene sind schwer gehbehindert, kommen höchstens bis vor die Tür. "Vielleicht könnte uns jemand für die Tage unseres Aufenthaltes hier einen Rollstuhl leihen, dass wir unsere Angehörigen mal ein Stück spazieren fahren können", so die Bitte einer Frau. Die MZ suchte und fand Unterstützung beim Wittenberger Sanitätshaus Schröter. Am Dienstag will Ralf Mielke, Teilhaber des Geschäfts, einen Rollstuhl ins Hotel bringen.