Eutzsch Eutzsch: Langzeitfolgen sind nicht abzuschätzen
Eutzsch/MZ. - Denn selbst die Pflanzen, die das Hochwasser scheinbar überlebt haben, schaffen die nächsten Wochen vielleicht nicht. "Es wird Langzeitfolgen haben", fürchtet Krüger, während er im Keller das Wasser auspumpt.
48 Zentimeter unter der Kellerdecke stand das Hochwasser in der vergangenen Woche, 50 Zentimeter im Hof. "Die Geschäftsräume waren alle voll Wasser, unser Lagerbestand ist hin", sagt Krüger. Was nicht ersoffen ist, ist teilweise vertrocknet. "Ich konnte ja zehn Tage nicht ran", so der Gärtnermeister.
Wenigstens ist die Wohnung mit der neu eingebauten Küche verschont geblieben. Das allerdings ist ein schwacher Trost. Denn dem Blumenhändler fehlt die Handelsware - und die Baumschule, aus der das Material für Kränze und Schnittgrün geholt worden ist, wird kaum noch zu gebrauchen sein. "Ich weiß nicht, ob man vielleicht sogar Boden abtragen muss", fürchtet Krüger.
Mit dem Wasser selbst könnte er ja noch umgehen - Erfahrung zumindest hat Krüger schon. Bereits sechs Monate vor der Flut hat er regelmäßig seinen Keller auspumpen müssen, "weil die Gräben nicht ordentlich in Stand gehalten werden". Krügers Problem: Das meiste Wasser, das rund um Eutzsch bis nach Trebitz auf den Feldern steht, wird an seinem Haus vorbei müssen, um in die Elbe zu gelangen. Und trotzdem ist Krüger zuversichtlich. Derzeit ist ein "Notverkauf" organisiert, in 14 Tagen soll der Laden wieder regulär geöffnet sein. Hilfe dafür gibt''s auch schon, Freitag war eine Vertreterin der Industrie- und Handelskammer vor Ort, um beim Ausfüllen von Anträgen zu unterstützen. "Und es haben sich Leute angeboten, an die man selbst nie gedacht hat."
Mehr Glück hatte Reinhard Pfuhl. Die Firma des Landmaschinenmechanik-Meisters direkt am nördlichen Ortseingang der Gemeinde ist vom Wasser verschont geblieben. Sieben Zentimeter stand es vor der Eingangstür, dann sank der Spiegel wieder. "Gott sei Dank haben wir einen halben Meter höher gebaut." Das sollte eigentlich Regen-Überschwemmungen verhindern, jetzt hat es auch gegen Hochwasser geholfen. So aber kann Pfuhl seinen Betrieb "ganz normal weiter führen". Vorrangig werden jetzt erst einmal Hochdruckreiniger repariert. Zu leihen gibt es die gar nicht: "Es sind alle raus."