«Es macht Spaß, wenn Menschen sich freuen»
Bitterfeld/Zörbig/MZ/sh. - Für Ulrike Schulze ist es überhaupt kein Problem, für 50 oder auch für 100 Leute zu kochen. Das ist ihre Leidenschaft, und das kann sie richtig gut.
Die gelernte Elektromonteurin aus Zörbig arbeitet heute in der Küche eines Pflegeheimes und weiß daher instinktiv, wie viel von welcher Zutat für eine bestimmte Anzahl von Essensportionen gebraucht wird.
Ihr Talent kommt jedoch auch in ihrem Ehrenamt zum Tragen: Die heute 57-Jährige ist als aktives Mitglied des Fördervereins Gut Mößlitz immer zur Stelle, wenn Feste anstehen und viel Arbeit wartet. Seit zehn Jahren bereitet Frau Schulze in der Walpurgisnacht, zum Erntedankfest und anderen Anlässen auf dem Gut unentgeltlich in ihrer Freizeit Speckkuchen, leckere Suppen und viele andere kulinarische Spezialitäten zu und steht so manches Mal bis morgens um drei Uhr in der Küche oder am Verkaufsstand.
Das ehrenamtliche Engagement dieser "äußerst hilfsbereiten Bürgerin der Stadt Zörbig" - so findet Ordnungsamtsleiter Andreas Voss - muss einmal gewürdigt werden. Deshalb schlug er Ulrike Schulze für die Auszeichnung "Helfer mit Herz" vor, die auch in diesem Jahr wieder von der MZ und der Kreissparkasse Bitterfeld an verdiente Ehrenamtliche vergeben wird. Ihre Motivation für das Ehrenamt ist ganz einfach. "Es macht Spaß, wenn man sieht, wie die Leute sich freuen", sagt die engagierte Frau, die Voss zufolge wegen ihrer bescheidenen Art sehr viel Sympathie und Anerkennung genießt.
Doch nicht nur auf dem Gut Mößlitz ist Frau Schulze da, wenn sie gebraucht wird. Auch bei der Organisation von Straßenfesten im Mößlitzer Weg oder bei Vereinsfesten der Stadt ist sie stets dabei und kümmert sich vorzüglich um das leibliche Wohl ihrer Mitmenschen. Eine ihrer Spezialitäten ist die Soljanka, die sie immer zum Straßenfest in großen Mengen kocht und dafür viel Lob erntet. Auch ihre Enkel kommen gern bei der Oma vorbei, denn es gibt bei ihr immer etwas Leckeres zu essen. Wenn sie allerdings auf dem Gut gebraucht wird, muss ihre Familie Verständnis aufbringen. Meist kommen dann ohnehin alle zum Feiern rüber zu ihr. "Ich will das machen, so lange es gesundheitlich geht", sagt die bescheidene Ehrenamtliche. In ihrem Bekanntenkreis ist Hilfsbereitschaft nichts Besonderes. "Wenn zum Beispiel Straßenfest ist, macht jeder irgendetwas", sagt sie. Im August ist es wieder soweit. Dann wird Ulrike Schulze mindestens 15 Bleche Speckkuchen backen.