Es grünt so grün Es grünt so grün: Bitterfeld-Wolfen blüht trotz Corona auch in diesem Jahr auf

Bitterfeld/Holzweißig - Die Frage stand lange im Raum: Lohnt es sich in Corona-Zeiten, Geld für blühende Pflanzen, sprudelnde Springbrunnen und andere Verschönerungen der Stadt auszugeben? „Wir haben lange überlegt - vor allem als das öffentliche Leben im März quasi zum Erliegen kam“, sagt Stadtsprecherin Katrin Kuhnt. Doch spätestens mit den ersten Lockerungen war im Rathaus klar: Wir wollen die Stadt trotz aller Beschränkungen attraktiv machen. „Denn die Bürger sollen sich wohlfühlen.“
Und so wurden wie schon in früheren Jahren durch Mitarbeiter des Eigenbetriebs viele Blumen gepflanzt. Zuerst Stiefmütterchen, ab Mitte Mai folgten 1.000 Geranien. Allein die Blumen dieser Pflanzaktion kosten rund 3.000 Euro. „Hinzu kommt natürlich noch die Arbeitsleistung wie Bepflanzung, die Vorbereitung der Blumenschalen im Vorfeld oder das Wässern, so dass am Ende zirka 8.000 Euro in die Bepflanzung investiert wird“, erklärt Kuhnt.
„Bitterfeld-Wolfen blüht auf“ seit elf Jahren eine Tradition in der Stadt
Die Blumenpracht ist beispielsweise in Bitterfeld in Pflanzschalen am Markt, in der Burgstraße, am Teichwall und am Platz des Friedens oder aber auf der Verkehrsinsel Wittenberger Straße/Friedensstraße zu bewundern. In Holzweißig wurden die Schalen vor dem ehemaligen Rathaus und am Springbrunnen im Park bepflanzt.
Eine Tradition seit elf Jahren ist in der Stadt zudem die Aktion „Bitterfeld-Wolfen blüht auf“, bei der Blumenampeln an Straßenlaternen angebracht werden. Dank vieler Unterstützer kostet das die Stadt keinen Cent. Der Stadtring Wolfen und die Firmen Elektro Rokohl und Elektro Büße bauen die Ampeln an und ab, die Stadtwerke und die Neubi sponsern die Pflege wie das Gießen. Die Bepflanzung übernehmen auf eigene Kosten neun Garten- und Baumärkte sowie Blumengeschäfte - nicht nur aus Bitterfeld-Wolfen.
Die Sponsoren werden an kleinen Schildern an der jeweiligen Laterne bekanntgegeben
Dazu gehört auch die Firma Gartenbau Heiber aus Jeßnitz. „Wir sind von Anfang an dabei“, sagte Firmenchef Ulf Heiber am Mittwoch auf dem Bitterfelder Markt, wo sich OB Armin Schenk (CDU) bei dem „großen Potpourri an Sponsoren“ offiziell bedankte. „Wenn eine Stadt schon solch eine tolle Aktion organisiert, unterstützen wir das gern“, sagte Heiber. In Schenks Ohren dürfte das wie Musik geklungen haben.
„Immerhin konnten wir 32 Blumenampeln im Marktbereich Bitterfeld, in der Leipziger Straße von Wolfen und in der Dessauer Allee von Wolfen-Nord anbringen.“ Die Sponsoren werden an kleinen Schildern an der jeweiligen Laterne bekanntgegeben. „Nun hoffe ich, dass wir einen langen Sommer und viel Freude an den Blumen haben“, so der OB.
Freude bringen sollen auch die Wasserspiele in den Ortsteilen, die wieder sprudeln. Dazu gehören unter anderem der berühmte „Meyers Kachelofen“ und der Wasserteller „Filmband“ in Wolfen-Nord, der Springbrunnen „Pusteblume“ in Wolfen, die Brunnenanlage „Park Holzweißig“, das Wasserspiel im Tiergehege Greppin, die Fontänen im Gondelteich Fuhneaue und im Großen Teich Bitterfeld, aber auch die Wasserspielplätze Goitzsche in Bitterfeld und „Am Stadion“ in Thalheim.
Paten für die Wasserspiele in Bitterfeld-Wolfen
Jährlich gibt die Stadt rund 10.000 Euro für Wartungs- und Reparaturkosten aus. Hinzu kommen die Betriebskosten für Strom und Wasser, die sich noch einmal rund 10.000 Euro betragen. Eine große Hilfe sind deshalb die Brunnenpaten, die mit Beiträgen zwischen 180 und 500 Euro für einige Wasserspiele die Betriebskosten übernehmen.
Paten für die Wasserspiele sind beispielsweise die Wohnungsgenossenschaft Wolfen, die Neubi, die SRD GmbH Greppin, der Ortschaftsrat Holzweißig, der SPD-Ortsverein Bitterfeld-Wolfen, der Landtagsabgeordnete Daniel Roi (AfD), die Sara Seniorenresidenz oder die Firma Organica Wolfen. „Die Stadt freut sich über jeden Brunnenpaten und sucht auch noch weitere“, erklärt Katrin Kuhnt. Denkbar wäre zum Beispiel ein Sponsoring für das Wasserspiel/Fontäne im Gondelteich der Fuhneaue Wolfen. (mz)
