Erntefest in Zahna Erntefest in Zahna: Es lockt der Duft von frischem Mus
Zahna/MZ. - Blasmusik und der gleichmäßige Takt der Dreschflegel begrüßte am Sonnabend die Gäste des Erntefestes in Zahna. Bei sonnigem Wetter füllte sich der Hof des Bauernmuseums mit Hunderten von Besuchern. Der Duft von warmem, mit reichlich Zimt gewürzten Pflaumenmus verlockte zum Kauf. Und wer es ganz geschickt anstellte, nahm sich auch gleich die frische Butter von Butterfrau Anne-Marthe Anger mit.
Männer und Kinder zog es vor allem zur Technik. Zu besichtigen gab es diesmal eine ganz simpel aufgebaute "Trennmaschine" für
Hafer und Erbsen, die mit Hilfe von Schwer- und Fliehkraft mühsame Arbeit erspart. Hafer und Erbsen seien immer gemeinsam angebaut worden, das Getreide diente den Hülsenfrüchten als Stütze. "Nach der Ernte muss man es ja wieder trennen", erklärte Günter Kehling. Der Hafer kam gleich in die Schrotmühle. "Noch ein paar Jahre, dann kennt das hier keiner mehr", meinte Kehling. "Heutzutage kriegt man ja das Futter fertig zu kaufen."
Tuckernde Motoren und ein bisschen Staub gehören zur Landwirtschaft dazu. Helmut Schmager hatte seinen Deutz-Motor, Baujahr 1929, mitgebracht und ließ das gute Stück munter schnurren. "Mit dem Pferd wurde der Motor früher auf den Acker gezogen, so dass vor Ort gleich geschrotet werden konnte", erläuterte er. Der Antrieb der Schrotmühle erfolgt heute wie damals über einen Treibriemen.
Der Gartenbauverein hatte wie in den Vorjahren mit Blumen und Früchten ein schönes Bild für die Mitte des Hofes gestaltet. "Das ist sehr schön", befand Eva Jäckel aus Mühlanger. Ehemann Fritz erzählte: "Wir sind jedes Jahr hier. Das ist mal was anderes. Es wird auch jedes Jahr was anderes gezeigt." Besonders der Pflaumenmus sei angesichts des tagelang überfluteten Garten gerade recht gekommen.
"Wir hatten etwas gezögert, weil doch viele Feste ausgefallen sind", sagte Regina Belitz, Leiterin des Museums. Vom Leistungspflügen bis zum Erntekronen-Wettbewerb finde vieles wegen des Hochwassers nicht statt. Aber: "Viele Zahnaer sind tagelang beim Dammbau gewesen und haben geholfen. Nun sollen sie auch feiern." Etliche der Handwerker, die ihre Techniken vorführten, seien schon bekannt. "Die ulken auch etwas rum mit den Besuchern." Der Hufschmied sei wieder da, der Korbflechter habe einen Glasbläser mitgebracht, und auch die Kaninchenzüchter beteiligten sich mit einer Schau.
"In diesem Jahr gibt es erstmals ein Preisrätsel, bei dem es Naturalien zu gewinnen gibt", hob Regina Belitz hervor. Von Likör und Käse bis zum Sack Kartoffeln reichte die Palette der Gewinne. Wer allerdings nicht wusste, wie lange eine Kuh tragend ist oder was man als "Gute Luise" bezeichnet, hatte kaum Chancen. "Ich finde", meinte Frau Belitz angesichts des Interesses, "wir sollten so was öfter machen", so die Museumsleiterin.