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Ermittlungen dauern an Erleichterung nach Arbeitsunfall im Chemiepark Bitterfeld: Verletzte aus Krankenhaus entlassen

Aufatmen nach dem schweren Arbeitsunfall im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen. Den Verletzten geht es besser, die gesperrten Bereiche sind wieder freigegeben.

Von Frank Czerwonn Aktualisiert: 13.08.2024, 14:31
Zwei Rettungshubschrauber waren im Einsatz.
Zwei Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Foto: Musche

Bitterfeld/MZ. - Aufatmen nach dem schweren Arbeitsunfall im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen, nach dem vergangenen Dienstag vier Männer schwer verletzt in Krankenhäuser gebracht wurden. Bei zwei von ihnen verschlechterte sich der Zustand so sehr, dass sie in Lebensgefahr schwebten. Nun gibt die Polizei auf Nachfrage der MZ Entwarnung.

„Allen Arbeitern geht es inzwischen wieder besser“, teilt Doreen Wendland, Sprecherin der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau, mit. Drei der Verletzten im Alter von 30 bis 49 Jahren hätten die Ärzte bereits aus dem jeweiligen Krankenhaus entlassen. Auch bei dem vierten Mann habe die Entlassung bevorgestanden. „Wir gehen davon aus, dass er inzwischen auch wieder zu Hause ist.“

Was ist genau im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen passiert?

Ob die Männer tatsächlich, wie vor Ort kursierte, Wolframstaub eingeatmet hatten, stehe nicht fest. „Dazu werden noch Ermittlungen geführt.“ Es sei unklar, wie es zu dem Arbeitsunfall bei einer Firma an der Säurestraße kam.

„Die Ermittlungen sind noch voll am Laufen. Sie werden durch die Fachkommission zwei der Polizeiinspektion geführt.“ Geklärt werden soll, was genau passiert ist.

Dazu sollen auch Befragungen der Betroffenen durchgeführt werden. „Die Frage ist: Was hat dazu geführt, dass bei den Arbeitern der Fremdfirma die schweren Atemwegsbeschwerden aufgetreten sind?“

Das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) ist ebenfalls in die Untersuchung einbezogen. Mehrere Fragen der MZ vom vergangenen Mittwoch beantwortete die LAV-Pressestelle schließlich am Montag mit dem lapidaren Satz: „Ein Kollege des LAV ist im Einsatz und führt die Unfalluntersuchung durch.“ Weitere Informationen könne man nicht zur Verfügung stellen, da die Untersuchungen noch laufen.

Arbeiter hatten Reinigungsarbeiten an großen Behältern durchgeführt

Die Arbeiter hatten betriebliche Reinigungsarbeiten an großen Behältern durchgeführt – unter Sicherheitsvorkehrungen wie Schutzanzügen und Vollmasken. „Gegenstand der Prüfung ist zum Beispiel, ob sie diese durchgehend trugen“, so Wendland.

Im Nachgang waren bei dem Quartett gesundheitliche Probleme aufgetreten, die sich verschärften. Im Einsatz waren zwei Rettungshubschrauber. „Die Unfallstelle befand sich im direkten Arbeitsbereich in einer relativ großen Halle“, so Wendland. Deshalb habe keine Gefahr für die Bevölkerung bestanden. Der zeitweise gesperrte Bereich sei wieder freigegeben.