Weniger Impfstoff als geplant Engpässe in den beiden Impfzentren von Anhalt-Bitterfeld
Wolfen - Die Impfpriorität ist gefallen. Nun kann sich jeder für eine Impfung anmelden. Doch das bedeutet nicht, dass man auch schnell einen Termin bekommt. Denn mehr Impfstoff steht im Landkreis dadurch nicht zur Verfügung. Im Gegenteil. „Wir bekommen in diesem Monat vom Land sogar weniger Impfdosen als angekündigt“, sagt Landkreis-Sprecher Udo Pawelczyk. Und Vorrang haben die anstehenden Zweitimpfungen. Die beste Chance auf eine Erstimpfung hat man wohl beim Hausarzt.
Biontech-Mittel für 19.890 Impfungen sollte der Kreis für seine Impfzentren in Wolfen und Köthen sowie die Impfungen in den Gemeinden im Juni erhalten. „Tatsächlich wird aber nur Vakzin für 16.380 Impfungen geliefert“, erklärt Pawelczyk. Von Astrazeneca sind für Juni und Juli jeweils 5.500 Impfungen angekündigt. „Das Juni-Kontingent sollte vergangenen Dienstag geliefert werden. Nun soll es diesen Dienstag kommen.“
Übrig bleibt im Juni wohl nur Impfstoff für 530 Erstimpfungen außerhalb von Priorätetengruppen
Der Impfplan für Juni verdeutlicht, wie wenig Impfstoff für neue Erstimpfungen vorhanden sein wird: Mit Biontech sind in den Impfzentren 4.950 Zweitimpfungen und in den Kommunen weitere 7.400 terminiert. Hinzu kommen 3.500 Erstimpfungen in den Kommunen für die Gruppe der 3. Priorität. Übrig bleibt also Impfstoff für 530 Impfungen.
Nur wenig besser ist die Lage bei Astrazeneca. 2.600 Zweitimpfungen sind in den Zentren geplant, 1.330 vor Ort. Übrig bleiben Mittel für 1.570 weitere Erstimpfungen. Das kann sich allerdings ändern. Denn laut Pawelczyk werden nicht wenige Zweittermine mit Astrazeneca in den Impfzentren nicht wahrgenommen. „Vermutlich liegt das daran, dass die Zweitimpfung beim Hausarzt schneller geht, da dort die zweite Dosis nach vier Wochen verabreicht werden kann.“ In den Impfzentren erst nach zwölf. Zudem wisse man bei den Zweitterminen erst am Impftag, ob sich der Impfling tatsächlich für Astrazeneca entscheidet oder auf Biontech umschwenkt. „Das alles ist aber nicht planbar.“
Noch keine Infos über die Juli-Lieferungen der Impfstoffe
Und was ist mit den Impfstoffen anderer Firmen? „Den Impfstoff von Moderna kennen wir nur aus der Zeitung“, sagt Pawelczyk. Bisher habe der Landkreis davon keine einzige Ampulle erhalten. Und die Einmallieferung von Johnson & Johnson im Mai für 850 Impfungen sei nahezu gänzlich verimpft. Eine Planung für Juli sei nicht möglich, da es keine Informationen über Liefermengen gibt. (mz)