Eine Liebeserklärung Eine Liebeserklärung: Wilfried Horn kam vom Kummerower See und blieb an der Goitzsche in Bitterfeld

Wolfen - Wilfried Horn und die Goitzsche. Beide sind irgendwie eins. Jener Mann, der einst den Kummerower See verließ, um als Chemiker im Chemiekombinat Bitterfeld anzufangen, sollte bleiben. „Jetzt habe ich ja den Goitzschesee“, lacht er. Von ihm kennt der Wolfener jede Seite. Nicht nur die Schokoladenseite. Aber die liebt auch er. Wie wohl viele.
Und doch ist er hier nicht nur auf Stippvisite. Er wurde Teil des Fördervereins Goitzsche. Ist er noch. Aber der Verein ist bald Geschichte. Er befinde sich in der Auflösung, informiert Horn. Warum? „Alles hatte seine Zeit.“ Auch der Verein mit all seinen Aktionen wie die Chorkonzerte auf der Agora, Jazzabende im Wasserzentrum, Kamingespräche im Herrenhaus Muldenstein oder die Kulturspaziergänge in der Goitzschelandschaft und die Künstlergespräche.
All das wird unvergessen bleiben, weiß Horn. Ehrenamt kann eben viel bewegen. 60 Mitglieder zählte der Verein zu seinen besten Zeiten. Es sei ein Abschnitt, der zu Ende gehe. Horn ist kein Mann vieler Worte. Er ist ein Kenner und Macher. Wenn man ihn lässt.
Wilfried Horn wirbt auch weiterhin für sein neues Zuhause an der Goitzsche
Bei der Expo 2000, da durfte er machen. Es war ihm eine große Freude Mitgestalter zu sein. Horn erinnert sich gern an die Entstehung des weltweit größten Landschaftskunstprojektes.
Kunst und Kultur seien hier eine Symbiose eingegangen, wie man sie anderswo auf der Welt kaum wiederfinde. „Die Wächter der Goitzsche“, die „Haut“, das „Filmband“ in Wolfen-Nord - mit all dem verbindet Horn besondere Begegnungen, die nicht nur für ihn unvergessen bleiben.
Mit all dem erhoffte man sich auch, den Wegzug aus der Region zu stoppen. Das sei leider nicht gelungen, sagt jener Mann, der geblieben ist, es nicht bereut hat. Manchmal kann man Wilfried Horn begegnen - wie jüngst beim Hafenfest. Dann wirbt er für sein Zuhause - weitab vom Kummerower See. (mz)