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Eine große Leidenschaft Eine große Leidenschaft: Bobbauerin eröffnet Osteopathie-Zentrum für Pferd und Hund

Von Christine Färber 27.06.2020, 10:00
Jana Eisert mit Hund Cab: Dieser Parcours ist Training für die Muskeln.
Jana Eisert mit Hund Cab: Dieser Parcours ist Training für die Muskeln. André Kehrer

Bobbau - Frag’s Pferd ... Das braucht die Bobbauerin Jana Eisert nicht. Sie erfühlt, was sie wissen will. Denn die 30-Jährige ist Pferde-Osteopathin. Eine Therapeutin, die - grob gesagt - mit manuellen Techniken kranken Pferden hilft, wieder auf die Beine zu kommen. Und das ist ganz wörtlich gemeint. Denn Jana Eiserts Gebiet sind nicht die erkrankten Organe sondern der Bewegungs- und Stützapparat der Tiere.

Auch für Hunde bietet sie diese Art der Therapie an. In mehreren Fortbildungen hat sich die gelernte Physiotherapeutin für den Veterinärbereich qualifiziert und wichtige Lizenzen erworben. Mit viel Geld, Geduld, Liebe und Zeit. „Leider ist die Berufsbezeichnung nicht geschützt, es kann sich jeder so nenen. Auch, wenn er nur einen kurzen Lehrgang mitgemacht hat. Das macht unseren Ruf kaputt.“

Gerade hat sich die 30-jährige ausgebildete Physiotherapeutin selbstständig gemacht und eine Praxis in der Bobbauer Turmstraße eröffnet, in der sie in der unteren Etage Hunde behandelt und im Außenbereich Pferde. Die Praxis ist Teil eines Osteopathie-Zentrums, das hier entstehen soll.

Gut und gern zwei Stunden gehen für eine Behandlung ins Land

In dem will sie, die über zehn Jahre in zwei medizinischen Physiotherapie-Praxen Erfahrung gesammelt hat, in der oberen Etage des Hauses Osteopathie und Physiotherapie auch für Menschen anbieten. Dafür übrigens sucht sie derzeit noch eine Fachkraft. Im Herbst soll das Zentrum eröffnen.

Die allermeisten Pferde jedoch behandelt sie dort, wo sie im Stall stehen - in privaten oder in denen von Gestüten. Gut und gern zwei Stunden gehen für eine Behandlung ins Land, sagt sie. Manchmal mehr. Für die Halter gibt es Hausaufgaben, damit das Tier trainieren, genesen kann. Jana Eisert nimmt dafür Touren durch Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Sachsen in Kauf.

Das läuft bereits. Und zwar recht gut. „Über Mund-zu-Mund-Propaganda hat sich schnell rumgesprochen, was ich mache“, sagt sie. Das Angebot ist gefragt, Jana Eiserts Fähigkeit insbesondere. In der Branche habe in den letzten Jahren langsam ein Umdenken eingesetzt, erklärt sie: Bevor man einfach dem Tier die Schuld an schlechter Haltung oder Unarten gibt, suche man jetzt eher nach Ursachen.

Jana Eisert ist mit Tieren groß geworden - Pferde sind ihre große Leidenschaft

„Das kann ein schlecht sitzender Sattel sein, eine nicht auskurierte Krankheit, eine zu frühe Belastung nach einer OP, eine Verspannung - das alles ist auf dem Röntgenbild nicht zu sehen. Ich mache dort weiter, wo die normale tierärztliche Behandlung aufhört. Osteopathie kann viele Beschwerden lindern, auch solche, für die kein Arzt eine Ursache findet.“

Jana Eisert ist mit Tieren groß geworden. Und Pferde, sagt sie, die sind ihre große Leidenschaft. Sie weiß, wie die ticken. Deshalb befürchtet sie auch während der Behandlung nichts von den 600 bis 700 Kilo schweren Tieren. Sie weiß auch, wie Hunde ticken. Denn neben vier Pferden gehört auch ein australischer Schäferhund zur Familie: Cab. Der wird gerade ausgebildet zum Therapietier. „Hunde sind viel sensibler als Pferde, fast ein bisschen unkooperativ“, sagt sie. „Aber die kündigen ihren Unmut an.“

Mit dem Therapiezentrum wird ein Traum wahr. „Ich komme hierher und obwohl es teilweise noch Baustelle ist, fühle ich mich jeden Tag wohl. Ja, so wollte ich es haben.“ Lief die Tiertherapie früher nebenbei, ist sie heute Hauptsache für sie. Sie will alle gut behandelt wissen, sagt Jana Eisert. „Mit der bestmöglichen Therapie.“ (mz)

Hydrotherapie mit dem Unterwasserlaufband.
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André Kehrer
Fühlen und finden.
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