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Eine Frau glaubt noch an Wunder

Von SYLVIA CZAJKA 11.06.2010, 17:48

WOLFEN/MZ. - "Erst wohnten wir in der Virchowstraße." Später ging's mit Sack und Pack in die Auenstraße. Denn diese Wohnung hatte etwas ganz Besonderes: einen Balkon. "Urlaub auf Balkonien war der große Traum meines Papas", erzählt die junge Frau, die sich eines Tages auch ihren Traum erfüllen sollte.

Mit: "Ich glaube noch an Wunder" wurde sie ein Stern am Volksmusikhimmel. Birgit Fritzsche gewann mit diesem Titel im Jahr 2007 beim Musikantenstadl. Ob das ein Wunder war? "Ich glaube nicht." Denn um das zu erreichen, müsse man auch etwas tun, meint die heute 30-Jährige. Ehrgeiz und die Liebe zur Volksmusik - all das trägt Birgit Fritzsche in sich. Seit der Kindheit.

Und Stefanie Hertel wurde ihr großes Vorbild. "Schon als Kind bin ich den Hertels hinterher gereist." Kaum ein Konzert habe sie verpasst. "Es war eine tolle Zeit", blickt sie zurück.

Das Idol wurde zur guten Freundin und zum Motivator. Mit 14 Jahren hat Birgit Fritzsche begonnen, an der Bitterfelder Musikschule Gesangsunterricht zu nehmen. "Ich hatte tolle Lehrerinnen." Während dieser Zeit des Lernens sammelte sie auch ihre ersten Bühnenerfahrungen. Ob bei Auftritten in Pflegeheimen oder beim Wolfener Stadtfest. Birgit Fritzsche wollte immer nur singen.

Das tut sie heute noch. Warum Schlager, warum Volksmusik? "Ich mag die Menschen, die sie machen. Die Kollegen "sind super", betont sie. Wer kennt sie nicht: Mary Roos, Andy Borg . . . Mit ihnen zu arbeiten ist Birgit Fritzsche wichtig. Ihre Tourneen führten die gebürtige Wolfenerin bis in die USA.

Jetzt ist sie wieder in ihrer Heimat angekommen. Seit März wohnt sie mit Sohn Florian und Hund Tapsy in Bitterfeld. "Es ist auch schön, wieder zu Hause zu sein", hebt sie hervor. Natürlich hat sie der Volksmusik nie den Rücken gekehrt. Nach dem Erfolg beim Stadl kamen auch die Angebote, berichtet Birgit Fritzsche. Doch sie legt darauf Wert, ihre eigene Wahl für Musik und Texte zu treffen. "Ich lasse mich nicht verbiegen."

Ein Schicksalsschlag war es, der ihre Karriere unterbrach. 2003 wurde ihr ein Spenderherz implantiert. Keine einfache Zeit, sagt sie nachdenklich. Gut, dass "ich immer noch an Wunder glaube". Texte schreibt sie mittlerweile nicht nur für sich, sondern auch für andere Volksmusik-Künstler.

Der Spaß ist ungebrochen. Und Birgit Fritzsche will ihren musikalischen Weg weiter gehen. Stefanie Hertel muss sie nicht mehr hinterher reisen. Man trifft sich einfach. So ist es eben bei guten Freundinnen.