Start war Anfang Juli Ein Haus für kleine und große Bewohner - In Salzfurtkapelle hat ein Kinderheim eröffnet
Salzfurtkapelle/MZ - Geborgen und sicher: So sollen sich Kinder fühlen, wenn sie aufwachsen. Auch, wenn das nicht immer in ihrer leiblichen Familie ist. Dies ist der Leitgedanke im neuen Kinderheim in Salzfurtkapelle, das von der gemeinnützigen Unternehmergesellschaft „pignus“ betrieben wird. Dahinter stehen die beiden Geschäftsführerinnen Regina Rahms und Doreen Schumann. „Wir wollen den Kindern hier eine familiennahe Erziehung ermöglichen“, erklärt der pädagogische Leiter Bernd Rahms. Bis zu zehn Kinder können hier aufgenommen werden, aktuell werden fünf betreut, die durch das Kreisjugendamt vermittelt wurden.
Die Kinder und Jugendlichen, die in Obhut gegeben werden, kommen zumeist aus dem Landkreis, aber auch der weiteren Umgebung. Seit Anfang Juli ist das Kinderheim in Betrieb. Die Verantwortlichen hatten im Kreis nach einem Haus gesucht, dass möglichst viel Platz für ihre Schützlinge bietet. Nun haben sie ein 350 Quadratmeter großes Haus plus Garten und Hof. Dass es gerade die ländliche Gegend wurde, war nicht geplant - das Haus bot einfach schon alles, was gebraucht wurde.
„Die gesamte Einrichtung ist außerdem vom Jugendamt abgenommen“, sagt Rahms beim Rundgang durch die Zimmer. Zwei separate Aufgänge trennen den Jungen- vom Mädchenbereich, es gibt sowohl Einzel- als auch Doppelzimmer. Im großen Wohn- und Essbereich können die Bewohner und Erzieher zusammenkommen. Rund um die Uhr ist ein ausgebildeter Erzieher vor Ort. Das ist nicht nur für die Kinder wichtig - auch das Amt kann sich zu jeder Zeit melden, wenn ein Platz für ein Kind benötigt wird. „Wir sind auch auf schwierige Fälle ausgerichtet“, sagt Bernd Rahms - die Kinder, die vermittelt werden, könnten zwischen drei und 16 Jahre alt sein.
Auch die Eltern spielen im Konzept des Hauses eine Rolle. „Nichts kann die Bindung zu Mutti und Vati ersetzen“, sagt Bernd Rahms. Wenn möglich, können die jungen Bewohner die Wochenenden mit ihren Familien verbringen. „Jetzt in den Ferien machen wir Ausflüge in die Region. Die Kinder sollen hier auch etwas erleben“, berichtet Regine Rahms. Das Ziel sei, Erlebnisse zu schaffen, damit sich die Kinder wohlfühlen können und sicher.
Bernd Rahms hat aber auch beobachtet, dass es zuerst Vorbehalte im Ort gab - die sich mittlerweile aufgelöst haben. „Wir wollen uns hier richtig integrieren.“ Dafür habe man bereits Ortsbürgermeister Frank Vogel (Freie Wähler) eingeladen, die Kinder hätten bereits Freundschaften in der Nachbarschaft geschlossen.