Nicht nur Ärger durch Corona Eichenprozessionsspinner sorgen für Ärger in der Altjeßnitzer Baumhaus-Lodge
Bei den Schröters in Altjeßnitz kann weiter zwischen Bäumen geträumt werden - vielleicht auch bald im neuen Saunahaus.

Altjeßnitz/MZ - „Träumen zwischen Bäumen“, wenn das alles nur so einfach wäre. Corona machte den Schröters einen fetten Strich durch die Rechnung. Wie wohl so vielen. Doch irgendwie kommt dann noch immer was dazu. Bei den Schröters in Altjeßnitz zumindest.
Sieben Monate blieben Natur-Lodge und Baumhaus vis á vis vom Gutspark unbewohnt. 300 Buchungen mussten verschoben werden. Der Umsatzverlust liege im oberen fünfstelligen Bereich, schätzt die Geschäftsfrau. Für Manuela Schröter wurde es eine logistische Meisterleistung. Bis 2022 ist das Baumhaus nun ausgebucht. Wenn nicht wieder etwas dazwischenkommt. Toi, toi, toi.
Eichenprozessionsspinner hat sich in der Nachbarschaft zur Baumhaus-Lodge eingenistet
Da nutzte es nichts, wenn sie auf Holz klopfte. Zumindest nicht auf Eichenholz. Da schüttelt sich die Hausherrin immer noch. Denn der Eichenprozessionsspinner ist ihr Unwort des Jahres. Der hatte sich in der Nachbarschaft eingenistet. Fluglinie etwa 50 Meter - auf Gemeindegrund. Und der Wind tat sein Übriges. Die giftigen Härchen sorgten für gesundheitliche Probleme.
Nicht nur äußerlich. Ihre winzigen weißen Brennhaare, die sich in der Luft verteilen, enthalten ein Nesselgift. Dieses kann heftige allergische Reaktionen auslösen. Wie bei den Schröters. Doch dabei sei es nicht geblieben. „Uns traf es mit voller Wucht.“ Manuela Schröter berichtet von Atemproblemen in ihrer Familie, sogar einem Krankenhausaufenthalt. Rettung kam dann von der Stadtverwaltung. Die veranlasste, die Nester der giftigen Schädlinge abzusaugen und zu beseitigen. Seitdem können die Schröters wieder durchatmen.
Zwischen den Bäumen soll ein Saunahaus entstehen
„Bei mir ist das Glas immer noch halb voll“, betont Manuela Schröter. Und sie träumt weiter zwischen den Bäumen. Von einem Saunahaus zum Beispiel. Das biete mehr Wohlfühlvergnügen für die Gäste als die Fass-Sauna. Es werde dann auch einen Ruhebereich geben. So ist der Plan.
„Corona kriegt uns nicht klein.“ Manuela Schröter hat einen hohen Anspruch. Und ihr Reich soll wachsen. Produkte aus der Region an den Mann oder die Frau zu bringen, die aus ganz Deutschland bei ihr übernachten. „Das ist auch Werbung für unsere Region.“ Vom Honig bis zur Seife - „wir müssen uns hier nicht verstecken“. Die am weitesten angereisten Touristen kamen bisher übrigens aus der Schweiz, erzählt sie. Das werde sich bald ändern, „wenn wir endlich wieder durchgängig öffnen können“, hofft sie. Denn die Nachfrage sei groß. Urlaub inmitten der Natur liege im Trend. Träumen ist eben in. Und das hoffentlich noch lange, finden nicht nur die Schröters.