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E-Center-Umzug von Bobbau nach Wolfen E-Center-Umzug von Bobbau nach Wolfen: Das größte Problem ist die Ungewissheit

Von Michael Maul 23.10.2017, 08:33
Auf dem Gelände des Bobbauer Muldeparks haben sich mehrere Firmen angesiedelt.
Auf dem Gelände des Bobbauer Muldeparks haben sich mehrere Firmen angesiedelt. André Kehrer

Bobbau - Die Meldung vom eventuellen Wegzug des E-Centers im Bobbauer Muldepark hat wie eine Bombe eingeschlagen. Erst aus der Zeitung haben die Firmeninhaber und die Mitarbeiter der vielen kleinen Firmen im Center von den Plänen erfahren.

Auch Bobbaus Ortsbürgermeister Dieter Ullmann hat die Meldung fast die Sprache verschlagen. „Ich hatte angenommen, dass sich in der Informationspolitik seit der letzten Wahl etwas ändern würde“, sagt er und ist enttäuscht.

„Das ist keine gute Umgangsform der Verwaltung mit den Ortsbürgermeistern“, gibt er am Freitag nicht nur seine Meinung wieder. Sollte es wirklich so kommen, dass der Großanbieter von Lebensmitteln den Standort wechselt, sei das nicht nur für Bobbau ein Imageverlust.

Blumen-Oase im Muldepark: „Wenn der Markt schließt, sieht es für uns schlecht aus“

Ähnliche Reaktionen gibt es bei den verschiedenen Einzelhändlern, die im Center, aber auch außerhalb ihre Kunden sehen. Speziell in der Blumen-Oase, die sich gleich im Eingangsbereich des Centers befindet, herrscht Unklarheit. „Wenn der Markt schließt, sieht es für uns schlecht aus“, so eine Mitarbeiterin.

Denn gerade das Geschäft mit den Pflanzen sei größtenteils von der Laufkundschaft abhängig. „Viele Menschen nehmen nach dem Einkauf mal einen Strauß Blumen zum Verschenken mit“, weiß die Mitarbeiterin. Nur allein von den Kunden, die Gestecke vorbestellen, könne man nicht leben.

Doch auch in dem kleinen Geschäft herrscht noch keine Untergangsstimmung. „Mit uns hat bis jetzt noch niemand gesprochen und wir haben das alles auch nur aus der Zeitung erfahren“, sagt sie. Und wenn es dann wirklich an dem ist, so werde es nicht in den nächsten Wochen geschehen, ist sie sich sicher.

Beim Elektronikmarkt „Medimax“ gibt man sich gelassener

Ähnlich sieht es bei der Deichmann-Schuhfiliale aus. Man habe das Gerücht auch nur aus der Zeitung erfahren und könne es noch nicht so richtig glauben, sagt eine Mitarbeiterin. Inwieweit die Zentrale sich schon mit dem Problem beschäftigt habe, konnte sie nicht sagen.

Auf dem riesigen Gelände des Muldeparks, hat auch der Elektronikmarkt „Medimax“ eine große Filiale. In diesem Haus sieht man einem eventuellen Wegzug von Edeka gelassen entgegen. „Wir sind ein so genannter Zielmarkt und zu uns kommen fast nur Kunden, die ganz spezielle elektronische Dinge kaufen möchten“, klärt ein Mitarbeiter auf.

Auf Laufkundschaft sei man in dieser Hinsicht nicht angewiesen. Dennoch würde die Schließung des Einkaufsmarktes eine große Lücke in der Versorgung der Kunden reißen. Ob ein anderen Anbieter diese schließen könne, wollte er nicht sagen.

Keine Stellungnahme der Edeka-Geschäftsleitung aus Minden

Erich Hellmann aus Raguhn, der gerade seinen Wochenendeinkauf erledigt, kann die Aufregung nicht verstehen. Natürlich liege der Markt fast vor den Toren seiner Heimatstadt sehr günstig. Man bekomme von der Tomate über den Fernseher bis zur Schraube auf dem Muldepark-Areal alles, was das Herz begehre.

Dass es wirklich zu einer Schließung komme, wolle er sich nicht vorstellen. „Ein besseres Einkaufscenter, das so günstig an einer Bundesstraße liegt und viel Parkplatzkapazität hat, gibt es hier nicht“, findet der Raguhner. Da wäre es schön dumm, den Standort an eine innerstädtische Fläche zu verlegen.

Inwieweit sich die Filialen von Mäc Geiz, des AWG-Modecenters oder die Friseurkette Klier Gedanken über eventuelle Umzugspläne von Edeka machen, war am Freitag nicht zu erfahren. Auch von der Edeka-Geschäftsleitung aus Minden war keine Stellungnahme zu bekommen. (mz)