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Dübener Heide Dübener Heide: Verein will junge Menschen aufs Land holen

16.02.2015, 10:55
Projektkoordinatorin Kati Ehlert und Lutz Schneider von der Gemeindeverwaltung
Projektkoordinatorin Kati Ehlert und Lutz Schneider von der Gemeindeverwaltung André Kehrer Lizenz

Brösa - Der Verein Dübener Heide ist „Neulandgewinner“. So nennt sich ein zweijähriges Programm der Robert-Bosch-Stiftung, das Projekte im ländlichen Raum fördert. Dazu gehören die „Wochenend-Wächterhöfe“, die der Verein sowohl in der Gemeinde Muldestausee (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) als auch in den Gemeinden Laußig und Trossin (Landkreis Nordsachsen) ins Leben rufen will.

Vorbild in Leipzig

„Die Idee ist an die Leipziger Wächterhäuser angelehnt“, sagt die Projektkoordinatorin des Vereins, Kati Ehlert. Dort wurden gezielt neue Hausnutzer gewonnen, um gefährdete Altbauten an städtebaulich bedeutenden Lagen zu sichern und zu erhalten. Sie können die Gebäude nutzen, müssen aber selbst Hand anlegen. Diesen Wächter-Ansatz, bei dem die Nutzer baukulturelles Erbe erhalten, will man nun auch auf die Dörfer übertragen. Ziel sei es, leer stehende oder teilgenutzte Höfe wiederzubeleben. Hierbei sollen vor allem junge Stadtmenschen oder auch „Heimatrückkehrer“ neugierig auf das Landleben gemacht werden. „Man kann Eigentümer auf Probe werden und die Höfe individuell nutzen.“

Ob allein, in Familie oder als Gemeinschaft - es bestehe die Möglichkeit, die Wochenendfreizeit auf dem Land zu verbringen und beispielsweise selbst Obst und Gemüse anzubauen.

Bereicherung für das Dorfleben

An dieser Stelle kommt die Gemeinde Muldestausee ins Spiel. „Wir haben mit dem Guldenhof in Brösa ein historisches Gebäude, das dem Verfall preisgegeben ist“, sagt Bau- und Ordnungsamtsleiter Lutz Schneider. Wenn es der Verein Dübener Heide schaffe, junge Menschen für den ehemaligen Jagdhof zu gewinnen, dann würde man zweierlei erreichen. „Zum einen würde der Hof wieder genutzt und im besten Fall in Schuss gebracht. Zum anderen besteht die Chance, dass die neuen ,Hofwächter’ in Brösa sesshaft werden und das Dorfleben bereichern.“ (mz/dop)