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Dübener Heide Dübener Heide: Verein befürchtet Desaster

14.12.2009, 17:08

SCHWEMSAL/MZ/CKR. - Er befürchtet massive, nicht reparable Schäden in diesem Bereich.

Ein solcher Bau zöge massive negative Folgen für Natur, Tourismus und Lebensqualität nach sich, sagte Vereinsvorsitzender Axel Mitzka. Der Straßenneubau würde das Naturschutzprojekt Presseler Heidewald- und Moorgebiet zerteilen und die Kurstadt Bad Düben von der Heide trennen. "Eine Umsetzung dieser Planungen wird unsere Heimat mit ihren Wanderwegen für Menschen und Wildtiere großflächig zerschneiden." Der Naturpark Dübener Heide gilt als das größte zusammenhängende Mischwaldgebiet Mitteldeutschlands.

Der Landesentwicklungsplan Sachsen-Anhalt sieht den Bau der autobahnähnlichen Bundesfernstraße B 6n vor. Die Trasse, die landläufig auch als Nordharzautobahn bezeichnet wird, soll als Ost-West-Verkehrsachse Niedersachsen mit Polen verbinden. Die Straße ist bereits zu großen Teilen befahrbar.

Mit dem Bau der Bundesstraße sei der Bau weiterer Trassen verbunden, um die überregionalen Verkehrsströme zu ihr hinleiten zu können, warnt der Verein. Eine davon sei die B 87n, für die bereits die Unterlagen existieren. Ab Bad Düben werde die B 6n gemeinsam mit der vierspurigen B 87n zwischen Eilenburg und Torgau "zu einer zweifachen Autobahn-Verkehrsausstattung beitragen".

Initiativen gegen den Bau der B 6n im Bereich der Dübener Heide gibt es in den gesamten Naturparkorten, die direkt von dem Vorhaben betroffen sind. Die Bürger von Burgkemnitz, Schlaitz, Plodda, Krina, Rösa, Schwemsal, Bad Düben, Görschlitz, Pressel, Weidenhain, Großwig, Süptitz und Zinna wehren sich seit langem (die MZ berichtete).

Ursprünglich war die Trasse als Bundesautobahn 36 geplant. Baubeginn für die B 6n war 1996. Bisher ist die Strecke vom Autobahndreieck Vienenburg (Niedersachsen) aus auf einer Länge von 84 Kilometern befahrbar.

Der Bau der gesamten Bundesstraße bis Bernburg soll Ende 2011 beendet sein. Das Planfeststellungsverfahren bis zur A 9 wurde dieses Jahr eröffnet. Bei Thurland, etwa fünf Kilometer südlich der Anschlussstelle Dessau-Süd, ist eine Anbindung an die A 9 vorgesehen. Für eine Weiterführung in Richtung Cottbus existieren Vorüberlegungen.

Der Straßenbau, so Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU), sei Voraussetzung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen-Anhalt. "Die Ortsumgehung Bernburgs bauen wir vierspurig und dann weiter Richtung A 9 dreispurig."