DRK-Hausnotruf DRK-Hausnotruf: Schnell Hilfe durch einen Knopfdruck
Bitterfeld/MZ. - Meistens passiert es spät abends oder nachts. Wenn Kurt Schreiber einen Asthma-Anfall hat, muss es schnell gehen. Er braucht sofort ärztliche Hilfe. Für seine Frau Ilse heißt das, einen klaren Kopf zu behalten. Bis vor einigen Monaten griff sie sofort zum Telefon, um den Notdienst zu rufen - den ärztlichen Bereitschaftsdienst oder gleich die Leitstelle. Zwar habe es dann auch nicht lange gedauert, bis Hilfe eintraf, doch jetzt haben es die beiden leichter.
Seit September des vergangenen Jahres nutzt die Bitterfelder Familie den Hausnotrufdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). "Wenn wir den Notarzt brauchen, drücken wir einfach auf den Knopf", sagt der 76-Jährige. "Sofort tönt es laut durch die Wohnung: Herr Schreiber, brauchen Sie Hilfe?" Wenige Minuten später ist ein Arzt im Haus und versorgt ihn.
Der Knopf befindet sich auf einem Band, das Herr Schreiber wie eine Uhr am Arm trägt. Der Knopfdruck löst einen Notruf bei der DRK-Zentrale in Magdeburg aus. Über ein Gerät, das am Telefon- und Stromnetz angeschlossen und in der Wohnung des Patienten installiert ist, wird von der Zentrale sofort der Sprechkontakt hergestellt - man hört sich in der ganzen Wohnung.
In Magdeburg wird alles in die Wege geleitet, damit sofort Hilfe kommt. Denn dort gibt es von jedem Notruf-Nutzer ein Datenblatt mit den erforderlichen Informationen. "Dieses Datenblatt erstellen wir gemeinsam mit dem Nutzer", erklärt Evelyn Dommert, verantwortliche Sachbearbeiterin beim DRK-Kreisverband in Bitterfeld. "Es wird vermerkt, welche Erkrankung vorliegt, ob regelmäßig Medikamente eingenommen werden, wer der Hausarzt ist, wo eventuell der Wohnungsschlüssel hinterlegt ist." Aus dem Datenblatt von Herrn Schreiber zum Beispiel geht genau hervor, dass er bei einem Anfall eine intravenöse Spritze braucht.
Rund 40 Teilnehmer hat der DRK-Notrufdienst gegenwärtig im Kreis Bitterfeld. "Genutzt wird er beispielsweise von Leuten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder von Menschen, die bereits einen Schlaganfall hatten", erklärt Ilona Rothe, beim DRK-Kreisverband die Leiterin des Bereiches Soziales. Vor allem ältere und alleinstehende Menschen fühlten sich dadurch einfach sicherer. Auch bei Stromausfall ist der Betrieb nicht gefährdet, weil das Teilnehmergerät zusätzlich mit Batterien ausgestattet ist. Weitere Informationen gibt es beim DRK-Kreisverband.
Ansprechpartner: Ilona Rothe, DRK-Kreisverband Bitterfeld, Mittelstraße 31a, Telefon 03493-37620.