Dietrichsdorf Dietrichsdorf: Kleine Firma beliefert die ganz Großen
Dietrichsdorf/MZ. - Seit 1994 existiert die kleine Firma, damals mit zwei, heute mit sechs Mitarbeitern. Drei sitzen in Dietrichsdorf, zwei in Berlin und der Chef pendelt regelmäßig zwischen beiden Standorten und seinen Kunden. Geschäftsführer Claus Stahlberg hatte sich nach seiner Studienzeit, in der er als Werkstudent für Siemens das Programm entwickelt hatte, selbständig gemacht. Heute ist das Software-Programm "VVsys" das größte Standbein des kleinen Unternehmens - und eines der führenden Programme in Deutschland.
Genutzt wird es vor allem in großen Unternehmen, um Verbesserungsvorschläge optimaler verwalten zu können. "Die Hemmschwelle für Mitarbeiter wird dadurch niedriger", sagt Beraterin Anka Soboll. Denn anstatt wie früher über den Vorgesetzten eine lange Bürokratie-Schleife anzustoßen, können sie nun ihre Vorschläge direkt an die Verantwortlichen weiterleiten.
Das allerdings ist nur die Grundidee. "Stahlberg und Frintrop" bieten rund um die Personalverwaltung einige Dienstleistungen an. Sei es nun ein "Bildungspass", mit dem die Weiterbildung der Mitarbeiter besser koordiniert werden kann, sei es das Reklamationsmanagement für Zulieferer. Mit ein bisschen Programmieren ist es da nicht getan. Berater wie Alexander Frass müssen sich mit Juristerei, Betriebsvereinbarungen und Datenschutz und den verschiedenen Personalverwaltungssystemen auskennen, um ihr Programm maßgeschneidert liefern zu können. "Die Tücke steckt einfach im Detail", meint Frass. Derzeit zum Beispiel arbeiten die Dietrichsdorfer an einem System, wie man Prämien besser auszahlen kann - auf Geldkarten. "Es hat zwei Jahre gedauert, bis wir soweit waren", sagt Frass. Dazu gehört auch die umfassende Beratung der späteren Nutzer. Regelmäßig werden in Wittenberg Seminare abgehalten, um die Kunden ins System einzuführen.
Die wirtschaftliche Lage sieht Frass zweigeteilt. Zwar sei dem Vorschlagswesen in den letzten Jahren deutlich mehr Beachtung in den Firmen geschenkt worden, dennoch merke auch Stahlberg und Frintrop die Konjunktur. "Wir brauchen jetzt mehr Vorlauf, bis es zu Beratungen oder Seminaren kommt", so Frass. Die Folge: "Bislang haben wir auf Werbung verzichtet, das wird jetzt anders."