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Die «Seensucht» ist bald verwirklicht

Von SILKE UNGEFROREN 17.12.2009, 17:09

BITTERFELD/MZ. - Am Donnerstag war Grundsteinlegung für diese Einrichtung, deren Name nicht von ungefähr gewählt ist. Unmittelbar am Bernsteinsee gelegen, bietet sie für ihre künftigen Gäste einen weiten Blick über den gesamten Goitzschesee. Doch bis es soweit ist, gibt es noch einiges ranzuklotzen. Schließlich soll im Mai 2010 Eröffnung gefeiert werden.

Kein Wunder, dass dem Bauherrn beim feierlichen Akt am Donnerstag viele Wünsche mit auf den Weg gegeben wurden. Unfallfreies Arbeiten und ein planmäßiger Verlauf, gutes Gelingen bei der Umsetzung aller Vorhaben und ein boomendes Geschäft. "Auch viel Sonnenschein wird nötig sein, um die Investition auf den Weg zu bringen", spielte Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) auf die Firma an, mit der Beuster als Geschäftsführer angetreten ist: die Sunshine GmbH & Co. KG.

Rund 1,5 Millionen Euro sollen hier an der Seepromenade verbaut werden, knapp die Hälfte davon als Fördermittel des Landes fließen. "Und daran beteiligen wir uns gern", betonte Haseloff. Immerhin würden hier nicht nur 14 Dauerarbeitsplätze und auch drei Ausbildungsplätze geschaffen. Neben neuer Gastronomie werde mit diesem Projekt gleichzeitig die touristische Infrastruktur bereichert - mit Angeboten für Wander-, Rad- und Wassertourismus.

Gerade hier in diesem Chemiedreieck hätten die Menschen eine lange Sehnsucht gehabt, kam auch der Wirtschaftschef des Landes auf den Namen des neuen Restaurants zu sprechen. Und die sei auch jetzt noch nötig, um die sich neu entwickelnde Heimat zu sehen und neu lieben zu lernen. Um die neue Lebensqualität wahrzunehmen und sich damit identifizieren zu können. Und mit dem Komplex "Seensucht" komme ein weiterer Baustein hinzu.

Andreas Beuster selbst wollte nicht viele Worte machen - seine vorbereitete Rede wickelte er wieder zusammen. Doch was er aus tiefstem Herzen tat, war danke zu sagen. "Ich danke allen, die geholfen haben, dieses Bauvorhaben voranzubringen." Dem Land und der Stadt, dem Landkreis und der Bank, den Partnern und Freunden, den Verwandten und Bekannten und natürlich seiner Frau Annett.

Was Beuster noch betonte: Die "Seensucht" werde kein Domizil nur für "die Reichen und Schönen", sondern für jedermann. Und das Konzept dürfte aufgehen. Immerhin ist das Projekt angelegt nach einem Vorbild, das bereits seit 2005 als "Vielmeer" in Kühlungsborn an der Ostsee existiert. Und dessen Chef Peter Weide hat erst vor kurzem in Hamburg den Carlsberg-Preis für das beste Gastronomiekonzept verliehen bekommen. Nicht zuletzt deshalb, wie die Jury betont hatte, weil es "kostenlos einen atemberaubenden Blick auf den Hafen mit seinen Booten, auf die Ostsee und manchmal auf spektakuläre Sonnenuntergänge gibt".

Peter Weide ist es auch, in dem Andreas Beuster vor etwa einem halben Jahr einen Partner und Freund für die Umsetzung seines Vorhabens fand. Und Weide wiederum brachte Innenarchitekt Rüdiger Dunkel aus Dortmund mit, der nun auch in Bitterfeld seine Ideen in die Tat umsetzen wird. Im MZ-Gespräch erläuterten die beiden Details der "Seensucht".

Rund 120 Plätze wird das Haus bieten, die Hälfte davon im Restaurant, je 25 Prozent im Bar- und Loungebereich. Mittelpunkt des Ganzen wird die Kamin-Lounge sein, um die Verbindung von Feuer und Wasser, von Wärme und Licht umzusetzen. Dieser Teil kann gleichzeitig als Aktionsfläche für Veranstaltungen genutzt werden. Für den oberen Bereich des Gebäudes ist Clubgastronomie mit weiteren 30 Plätzen vorgesehen.

Die Küche soll eine Verbindung von regionalen und mediterranen Genüssen bieten, wie das Ganze überhaupt ein Feeling des "kleinen Urlaubs vom Alltag" vermitteln soll. Nicht zuletzt durch die Einrichtung, bei der Holz und Leder dominieren und jedes Stück eigens für dieses Objekt angefertigt wird.

Viel Wert gelegt wird schließlich auch auf den Außenbereich mit Hafenterrasse und Holzstufenanlage, Liegewiese und Außengrill.

Nun hoffen alle nur noch, dass all das angenommen und vor allem genutzt wird, damit sich das "gut angelegte Geld", wie Bitterfeld-Wolfens Oberbürgermeisterin Petra Wust (parteilos) versicherte, auch wirklich schnell vermehrt. Und sich die Aussicht von Beuster junior Maxi nicht bewahrheitet: "Ich bin der", hatte er die Gäste zum Schmunzeln gebracht, "der 168 Jahre alt werden muss, um die ganzen Schulden abzubezahlen. Danke, Papa!"