Die Eier-Wärmer Die Eier-Wärmer: 24 Frauen stricken und häkeln 120 Unikate

Bitterfeld - Eier, sie werden besonders. Endlich. Das I-Tüpfelchen kommt warm daher und ist gut behutet. Gewusst wie.
24 Frauen sorgen mit Strick- und Häkelnadeln für die Krönung einer jeden Schale. Der Anblick haut selbst die Hühner von der Stange und erfreut nun auch Frühstücksei-Genießer. 120 könnten es etwa sein. Klappern gehört bei Eva Haun und ihren Gleichgesinnten zum Handwerk. Und das wohl im wahrsten Sinne des Wortes.
Für die exklusive Haubenpracht gaben die Damen vom Stricktreff mächtig Gas mit ihren Nadeln. Denn die wolligen Mützen gleichen nicht wie ein Ei dem anderen. Allesamt sind es 120 Unikate, die dem Frühstückstisch eine besondere farbenfrohe Note verleihen. Gut gelaunt geht’s in den Tag, versprechen die Schöpferinnen. Auch wenn das Ei längst verspeist ist. Die Krönung bleibt auf Dauer.
Stricken unter dem Dach des Vereins biworegio
Im Bitterfelder Familien- und Quartierbüro, deren Koordinator übrigens der Verein biworegio ist, laufen immer dienstags die Stricknadeln heiß. Ob Eierwärmer für das Mehrgenerationenhaus Wolfen, Mützen für an Krebs erkrankte Menschen im Dessauer Hospiz oder Wollsocken für Kindergärten - all das kommt an, wo es benötigt wird.
Im September 2012 fing alles an. Mit der Idee, nicht mehr allein in Wartezimmern zu stricken oder im stillen Kämmerlein. Eva Haun fand, sie habe schon genug Stricksachen zu Hause.
Genau wie Monika Molnar. Kaum zu glauben, aber drei bis vier Stunden müsse man schon rechnen, ehe ein Eierwärmer seine Funktion erfüllt. Die Wolle für die kleinen Kunstwerke ist fast ausschließlich gespendet. Wer also zu Hause Wollreste nicht mehr benötigt, kann diese gern im Familien- und Quartierbüro abgeben. „Wir sind immer dankbar“, erzählt Margot Mitlehner. Wie klein auch die Spende ist.
Kreative Handarbeit für soziale Zwecke
Was hier in fleißiger Handarbeit entsteht, ist ausschließlich für soziale Zwecke bestimmt. Dafür greift Christine Bergt aus Holzweißig gern zu Stricknadel und Wollfaden. Sie ist die Sockenspezialistin in der Damen-Runde. Ihre Fußwärmer erfreuen sich großer Beliebtheit.
Um auf Anfragen schnell reagieren zu können, haben sich die Damen in einer WhatsApp-Gruppe zusammengeschlossen. „Wir sind zwar alt, aber nicht von gestern“, betonen sie. Und das nächste Projekt wartet schon: Diesmal wollen sie das Bitterfelder Tierheim unterstützen: Womit? „Lassen Sie sich doch einfach überraschen!“ Ein Tipp: Es wird garantiert gestrickt.
Übrigens: Fleißige Hände sind immer willkommen beim Stricktreff, dienstags 14 bis 16 Uhr, im Familien- und Quartierbüro in Bitterfeld, Burgstraße 12. (mz)