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Das Juwel am Wasser Das Juwel am Wasser: "Haus am See" in Schlaitz besteht seit 25 Jahren

Von Ulf Rostalsky 22.07.2019, 13:00
Schnuppern und probieren: Die Leiterinnen des Hauses, Susanne Grießbach und Sabine Kunze, sind mit Besuchern im Garten unterwegs.
Schnuppern und probieren: Die Leiterinnen des Hauses, Susanne Grießbach und Sabine Kunze, sind mit Besuchern im Garten unterwegs. Ulf Rostalsky

Schlaitz - Für den Anhalt-Bitterfelder Landrat Uwe Schulze (CDU) ist es „der schönste Arbeitsplatz, den die Kreisverwaltung zu bieten hat“. Andere nennen es „ein Juwel am Wasser“. Ganz formell ist es das Informationszentrum für Umwelt und Naturschutz. Jetzt wurde Geburtstag gefeiert.

Das „Haus am See“ ist 25 Jahre alt. Ein Meilenstein, aber noch lange kein Grund zur Ruhepause. „Als wir hier angefangen haben, haben wir wirklich nicht viel Material in den Händen gehabt“, erzählt Susanne Grießbach, die die Einrichtung oberhalb des Muldestausees zusammen mit Sabine Kunze leitet. Heute gibt es mehr als 80 Tierpräparate, Felle, eine Bienen-Schaubeute und jede Menge Informationen. „Natur hautnah erleben, ist unser Ansatz“, betonen die Leiterinnen des Hauses, das den ersten großen Zuspruch erlebte, als es noch nicht einmal gebaut worden war.

Damaliger Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) machte sich stark für die Einrichtung

Anfang der 1990er machte sich der damalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) stark für die Einrichtung. Die Bundesumweltstiftung saß mit im Boot. Schlaitz sollte den Wandel von durch Industrie und Bergbau geschundener Landschaft zum lebenswerten Raum dokumentieren. Es ist ein Prozess, der anhält und immer wieder mit Überraschungen aufwartet. Eine Hilfe ist mittlerweile die neben dem Fachwissen wohl stärkste Trumpfkarte, die die Schlaitzer ausspielen. Seit 2006 wirbt das „Haus am See“ mit der Fischadler-Livecam.

Die liefert gestochen scharfe Bilder vom Geschehen im und rund um den Adlerhorst auf einem ausgedienten Strommasten in einiger Entfernung. Adler haben sich dort seit geraumer Zeit zwar nicht mehr häuslich niedergelassen. Dafür tauchen jetzt verstärkt Bussarde und Kolkraben auf. „Egal, wer vor die Kamera fliegt. Unsere Besucher sind von den Aufnahmen immer wieder begeistert“, ist Sabine Kunze überzeugt. Landrat Schulze geht noch weiter. „Das Haus in Schlaitz ist auch für Eltern gemacht, denen einmal die Erklärungen ausgehen“, sagt er.

Mehr als 150.000 Besucher wurden bisher im Informationszentrum gezählt

Mehr als 150.000 Besucher wurden bisher im Informationszentrum gezählt. Darunter waren viele Heidefreunde. „Das Haus war immer ein sehr guter Partner für uns“ , lobt Axel Mitzka, Vorsitzender des Vereins Dübener Heide, die Zusammenarbeit. Für den Naturfreund ist die Einrichtung keinesfalls am Rand gelegen. „Vielleicht am östlichen Rand des Landkreises. In Sachen Natur ist das Haus aber mittendrin.“

Das erlebten am Samstag Hunderte Besucher. „Ich war überrascht, was hier alles gezeigt wird“, berichtet der Wolfener Günter Hirsch. Vor ein paar Tagen hatte er mit Ehefrau Birgit und Enkeltochter Leni das Ferienprogramm genossen und dabei von der großen Geburtstagsfeier erfahren. „Da wollte unser Ferienkind unbedingt hin.“

Im Garten rund ums Haus wachsen zahlreiche Kräuter

Die Zehnjährige aus Darmstadt schaute genau hin, pflückte, staunte. Im Garten rund ums Haus wachsen zahlreiche Kräuter. „Einfach probieren.“ Das war die Empfehlung von Susanne Grießbach und Sabine Kunze. Gleich nebenan informierten der Verein Dübener Heide und das Betreuungsforstamt Dessau.

Pilz- und Insektenfreunde waren vor Ort, der Landestalsperrenbetrieb gab Auskunft zu Bauvorhaben am Stausee. Der BUND lockte mit dem Naturquiz, der Stauseefischer mit Fisch. Alles lief bestens. Ein Ständchen war angebracht. Das lieferte die Bläsergruppe der Kreisjägerschaft. (mz)

Das „Haus am See“ ist in den Ferien montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr, sonntags von 14 bis 17 Uhr und samstags nach Vereinbarung geöffnet. Telefon 034955/21490.

Das „Haus am See“ entstand in den Jahren 1993 und 1994.
Das „Haus am See“ entstand in den Jahren 1993 und 1994.
Landkreis
Knüppelkuchen selbst backen: Das Angebot wird immer gern angenommen.
Knüppelkuchen selbst backen: Das Angebot wird immer gern angenommen.
Ulf Rostalsky
Besucher informierten sich.
Besucher informierten sich.
Ulf Rostalsky