Hilfe bei der Finanzierung Das Bitterfelder Tiergehege sucht Paten für Pony und Puter
Der Verein Pepe aktiv wirbt um das Engagement der Bürger. Sogar aus Berlin haben Kinder eine Tierpatenschaft in Bitterfeld übernommen.
Bitterfeld/MZ - Der Puter hat eine Patin und Esel, Hase, Lama und einige andere Tiere des Geheges in Bitterfeld auch. Sechs sind es insgesamt, sagt Thomas Ehrlich, Chef des Vereins Pepe aktiv. Der kümmert sich vor allem um Bestand, Pflege und Entwicklung des Bitterfelder Tiergeheges.
Doch: Sechs Paten - das sind zu wenige, finden die Vereinsmitglieder, vor allem, weil es vor der Pandemie schon mal mehr waren. Deshalb lädt der Verein alle Tierfreunde ein, darüber nachzudenken, sich ebenfalls als Pate zu engagieren. 2012 hat Pepe aktiv seine Arbeit aufgenommen. Und damals auch die Aktion Tierpatenschaften ins Leben gerufen. Die dient vor allem der Unterstützung der Einrichtung in der Grünen Lunge. „Die Tierpatenschaften helfen uns sehr“, so Ehrlich.
Manche Tierfreunde erneuern jährlich ihre Patenschaft
„Das Geld, das die Paten jährlich ein Mal bezahlen, wird ausschließlich für außergewöhnliche Ausgaben genutzt - für Spezialfutter zum Beispiel. Auch schon einen Teil der Tierarztkosten können wir davon bezahlen.“ Für etwas anderes wie beispielsweise Neubau von Gehegen oder Sanierungen wird das Geld nicht verwendet, erklärt der Pepe-Vereinsvorsitzende, der als Chef des Unternehmens Planen und Bauen mit Sitz in Bitterfeld zudem der Hauptsponsor der Anlage ist - neben weiteren Firmen. Auch die Stadt unterstützt mit einem regelmäßigen Zuschuss.
Manche Tierfreunde erneuern jährlich ihre Patenschaft, sagt Ehrlich. Wie eine ältere Dame aus Bitterfeld, die ihr Herz an den stolzen und optisch wunderschönen Puter Frieder verloren hat. Aber auch die zwölfjährige Frieda und ihre neunjährige Schwester Liska Grubitzsch aus Berlin haben Patentiere in Bitterfeld. „Die Großeltern wohnen hier, so sind wir oft da“, erklärt Ulrike Grubitzsch. „Wir können kein Haustier halten, die Wohnung ist zu klein. Und die Mädchen wollen so gern Umgang mit Tieren.“ Schnell sei ihnen die Idee einer Tierpatenschaft gekommen, so Ulrike Grubitzsch. „In Berlin ist das so teuer, da ist man schnell bei 1.000 Euro im Jahr. Ich wollte aber den Kindern trotzdem ihren Wunsch erfüllen.“ Das sieht sie nicht nur als ein Kontrastprogramm zur Großstadt, das hat für sie auch mit Verantwortung und Herz zu tun. „Da ist Bitterfeld ideal.“
Sie zahlen nicht nur den Beitrag und gucken sich die Tiere an, sie beschäftigen sich auch mit ihnen
Das findet auch Thomas Ehrlich, der sich unheimlich freut, wie engagiert die beiden Kinder sind. Denn sie zahlen nicht nur den Beitrag und gucken sich die Tiere an, sie beschäftigen sich auch mit ihnen. „Patenschaft par excellence“ sagt er.
Liska beispielsweise hat hier ein Ferienpraktikum absolviert. Und das, meint ihre Mutter, wird wohl nicht das letzte gewesen sein. „Sie ist begeistert, auch, weil sie so gut aufgenommen wurde und die Mitarbeiterin so viel über die Tiere und deren Pflege erzählt hat. Ich unterstütze das gerne“, sagt Ulrike Grubitzsch und sie will damit auch anderen Eltern diesen Tipp geben. Immerhin: 130 Tiere leben im Bitterfelder Gehege.
Renner in der Gunst der Paten sind übrigens Kaninchen. Aber auch das Lama oder das Minishetty-Pony von Frieda haben ihre Fans. Der Beitrag reicht je nach Tier von 20 bis 180 Euro pro Jahr (siehe www.pepe-aktiv.de).
Jetzt ist das Tiergehege Bitterfeld auf bestem Wege, sich den Status Tierpark zu erarbeiten
Längst ist das Tiergehege eine Attraktion nicht nur für die Grüne Lunge sondern für ganz Bitterfeld. Rund 100 Besucher täglich, die kostenfrei die Anlage besuchen und die Nähe zu den Tieren genießen können, zeugen von der Beliebtheit.
Und der Anspruch wächst weiter: Jetzt ist das Tiergehege Bitterfeld auf bestem Wege, sich den Status Tierpark zu erarbeiten. Viel Neues ist gerade in letzter Zeit entstanden - das Schildkrötengehege zum Beispiel wurde dieses Jahr fertig und ist belegt, ein neues Gehege für Eichhörnchen entsteht gerade.