Grünes Licht für die Kitas CO2-Ampeln sollen nun auch in Zörbigs Kitas für ausreichend Frischluft sorgen
Mit Geld vom Landesverwaltungsamt hat Zörbig Luftmessanlagen besorgt. Andere Träger folgen. Doch wie helfen die Neuerungen Kindern und Erziehern?
Großzöberitz/MZ - Der Wind draußen pfeift um die Nase, am Fenster ziehen Regentropfen ihre Spuren. Kein Wetter zum Rausgehen für die Kinder der Kita „Pauli“ in Großzöberitz. Gemeinsam sitzen sie am Tisch und basteln Girlanden. Auf einmal ruft eine aufgeweckte Kinderstimme: „Orange!“ Für die Kita-Leiterin Yvonne Eisfeld und ihre Kolleginnen heißt das: Zeit zum Lüften. Denn die neue CO2-Ampel hat Alarm geschlagen.
Mit diesen technischen Messgeräten, die an kleine Lautsprecher erinnern, wird die Luftqualität im Raum gemessen. Drei Stufen - Rot, Orange, Grün - geben den Erzieherinnen Auskunft, ob es Zeit ist, die Fenster zu öffnen, dazu folgt immer noch ein Piepen. Das Fazit sei bisher sehr positiv, so Eisfeld. „Es ist für uns eine Erleichterung.“ In jedem Raum, vom Erdgeschoss bis zu den Vorschülern im ersten Stock, stehen die CO2-Ampeln gut sichtbar. Mittlerweile achteten selbst die Jüngsten auf die wechselnden Farben. „Grün ist gut und Rot nicht“, wissen die Kinder aus Großzöberitz.
Zörbig bekam 17.400 Euro - genug, um 58 Ampeln für zehn Kitas und Horte zu besorgen
Die Ampeln wurden von der Stadt Zörbig für alle Horte und Kitas, die sich in städtischer Trägerschaft befinden, angeschafft. Finanziert wurde dies über ein Förderprogramm des Landesverwaltungsamtes: In ganz Sachsen-Anhalt wurden 2,53 Millionen Euro Fördergeld zur Beschaffung der Ampeln ausgereicht.
Zörbig bekam 17.400 Euro - genug, um 58 Ampeln für zehn Kitas und Horte zu besorgen. „Wir haben den Antrag im vergangenen Jahr gestellt und den Bedarf gemeldet“, erklärte Fachbereichsleiter Nico Hofert von der Stadt Zörbig. Das Interesse sei gemeldet worden, neben den kommunalen Kitas und Horten sollen auch die beiden Grundschulen in Löberitz und Zörbig noch ausgerüstet werden. Da laufe das Beschaffungsverfahren. Der Zörbiger Hort soll zudem noch zwei Luftreiniger erhalten. „Dort gibt es Räume, die schlecht zu lüften sind“, erklärt Hofert. Auch diese sollen über eine Förderung besorgt werden - die Kosten liegen bei rund 5.000 Euro.
Weitere Träger im Landkreis Anhalt-Bitterfeld können über das Förderprogramm mit CO2-Ampeln versorgt werden
Auch weitere Träger im Landkreis Anhalt-Bitterfeld können über das Förderprogramm mit CO2-Ampeln versorgt werden: Die Stadt Sandersdorf-Brehna stellte einen Antrag über 85 Luftmesser für zehn Einrichtungen - Kostenpunkt 30.000 Euro. In der Stadt Raguhn-Jeßnitz werden 54 Ampeln an sieben Einrichtungen verteilt, die Gemeinde Muldestausee schafft für zehn Kindertagesstätten und Horte 46 der CO2-Ampeln an.
In Bitterfeld-Wolfen haben unterschiedliche Träger, etwa der Diakonieverein und die Katholische Pfarrei das Förderprogramm genutzt. Thomas Pleye, Präsident des Landesverwaltungsamtes, begrüßte das Interesse der Träger. Lüften sei ein probates Mittel, um Kinder vor Viren zu schützen.