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Clean-Wäscherei Clean-Wäscherei: Von der Robe bis zum Mopp

Von Christine Krüger 14.04.2003, 16:45

Bitterfeld/MZ. - Drei Tonnen Wäsche gehen täglich über die Transportbänder, alle vier Minuten klatscht ein Bündel von 25 Kilo in einen der Automaten der so genannten Taktwaschanlage. Am Display sieht sie genau, was wo mit der Wäsche im Wasser passiert.

Doch derzeit steht der Wäscherei selbst das Wasser bis zum Hals. Und das hat mit dem Hochwasser vom vergangenen Jahr zu tun und damit, dass Bitterfeld drei Wochen evakuiert war, die Kunden aus Jeßnitz, Raguhn erstmal andere Sorgen hatten. Der Faden zu vielen Kunden, sagt Geschäftsführer Joachim Körber, sei so abgerissen. Rund ein Drittel der Leistung mache das aus. "Wir sind aus dem Rhythmus gekommen. Allmählich takten wir wieder ein", erklärt er. Auf viel Verständnis hätte er sich damals bei Lieferanten und den P-D Chemiepark als Versorger stützen können.

Indes haben Hanna Kittler und Angelika Hoffmann an den Wäscherollen alle Hände voll zu tun. 600 Kilo pro Tag durchlaufen die eine Rolle, 1 400 Kilo die andere. Die Wäschestücke werden von ihnen akkurat zusammengelegt. 40 Leute sind in der Firma beschäftigt, die meisten davon sind Frauen, die schon über Jahre hier einen festen Arbeitsplatz haben.

Auf ein Programm, das durch die Flut bedingte Produktionsausfälle kompensieren hilft und das von Bund und Land angestrebt wurde, kann keine betroffene Firma zählen, weil es keins gibt. Wohl aber den Runden Tisch der Handwerkskammer. "In das Programm sind wir eingebunden, wir erhielten auch Soforthilfe - das konnte aber nur einen geringen Teil abdecken." Zudem, so Körber, arbeiten Clean GmbH und die Handwerkskammer derzeit an einem Konzept, wie das Unternehmen wieder an seine vorhergehende Leistung herankommen könne. Harsche Kritik übt er so auch an der Mittelstandspolitik der Bundesregierung, "die die Bedingungen ständig erschwert".

Kunden des Bitterfelder Unternehmens sind zu 40 Prozent private Haushalte der Region, Unternehmen aus dem Chemiepark sowie Krankenhäuser, Kurkliniken, Altenheime, Hotels und Gaststätten. "Vom Brautkleid bis zum Wischmopp reinigen wir alles", sagt Körber. Außerdem biete das Unternehmen einen Service, zu dem auch das Ausbessern, Nähen sowie das chemische Reinigen gehören. In letzterer Abteilung hat Monika Wemme zu tun. Und auf der Kleiderstange hängt tatsächlich ein wunderschönes Brautkleid.