Campingplatz Sandersdorf Campingplatz Sandersdorf: Frühjahrsputz in der Idylle
Sandersdorf/MZ. - Seit mehr als drei Jahren sorgt Zwangsverwalter Andreas Mätschke für zufriedene Gesichter (die MZ berichtete). "Wartungen, Überprüfungen", sagt er, "finden nun regelmäßig statt." Und er kümmert sich um alles - von der Kläranlage bis zum Feuerlöscher. "Doch ohne die Unterstützung der Camper wäre das schwierig geworden." Denn die sorgen in mancherlei Eigeninitiative dafür, dass ihr Platz immer schöner wird. Haben beispielsweise mitgeholfen, dass das Sanitärgebäude ein kleines Schmuckstück wurde. Denn ausgesehen hatte es dort "wie in tiefsten DDR-Zeiten", sagt Raab.
An die ehemaligen Pächter erinnert sich auch Hans Schreiber nicht gern. "Die haben nichts gemacht, was Hand und Fuß hatte." Seit 1974 ist er auf dem Campingplatz. Der Wohnwagen mit dem großen Vorzelt bekommt nun noch einen hölzernen Vorbau, in dem die Sommerküche steht. "Ab nächste Woche", sagt Hans Schreiber, "werde ich jeden Tag hier sein."
Das haben sich auch Raabs vorgenommen. Doch zuvor heißt es: Frühjahrsputz. "Im Wohnwagen", sagt Gattin Hannelore, "wird begonnen, und dann kommt das Vorzelt dran." Gunda und Günter Mund entfalten ähnliche Aktivitäten. Ihr Camping-Leben geht bereits in elfte Jahr. Sie loben die Wasserqualität des Sees und dessen Fischreichtum. "Karpfen, Aale, Schleie, Plötze, eben alles", sagt Günter Mund. Für Michael Herrmann ist der Sandersdorfer der schönste Platz von allen. "Den kann man mit anderen nicht vergleichen." Und mit seiner Familie hat er mal vier Jahre ununterbrochen - trotz Haus und Garten - hier verbracht. "Unsere Kinder sind hier aufgewachsen", sagt er.
70 Stellplätze bietet der baumbestandene Platz am Wasser. "60", sagt Artur Raab, "sind belegt." Und was zieht immer wieder hierher? Da sagen alle eigentlich die gleichen Worte: die Ruhe, der Zusammenhalt, die frische Luft, der kleine Schwatz mit dem Nachbarn, die gemeinsamen Feste, der gemeinsame Blick auf den Erhalt des Platzes mittels gemeinnütziger Arbeit.
Im Mai, sagt Artur Raab, sind wieder Arbeitseinsätze geplant. Acht Stunden pro Stellplatz, wer keine Zeit hat, zahlt stattdessen drei Euro pro Stunde. "Doch Drückeberger gibt es nicht. Im Gegenteil: Viele arbeiten mehr als nur diese acht Stunden mit." Denn der Platz, meint er, ist ja schließlich für viele der Dauercamper schon ein Stück Heimat geworden.