Bushaltestellen in Raguhn-Jeßnitz Bushaltestellen in Raguhn-Jeßnitz : Auf dem Prüfstand

Raguhn - Wie fit sind die Bushaltestellen in Raguhn-Jeßnitz? Die Frage hat Steffen Berkenbusch (SPD) nicht von ungefähr auf die Tagesordnung des Ausschusses für Ordnung, Sicherheit, Verkehr und Hochwasserschutz gehoben. Denn wird tatsächlich dringender Handlungsbedarf attestiert, kann die Kommune auf reichlich Fördergeld hoffen.
Nötige Baumaßnahmen wie das Aufstellen DIN-gerechter Wartehäuschen werden mit bis zu 95 Prozent der Kosten gefördert. Der finanziell angeschlagenen Stadt Raguhn-Jeßnitz dürfte das durchaus in die Karten spielen. Nur muss der konkrete Bedarf bis Ende September im zuständigen Ministerium angemeldet werden. So lautet die Auskunft aus dem Raguhn-Jenitzer Ordnungsamt. Detaillierte Listen gibt es allerdings bis jetzt nicht.
Wenig Zeit für Feinschliff
Steffen Berkenbusch und Ausschusskollegen drängen deshalb zur Eile. Zumal schon jetzt Schwierigkeiten bei der Einhaltung der Termine zu erkennen sind. Der Rat und seine Ausschüsse gehen in die Sommerpause. Danach bleibt wenig Zeit für einen offenbar dringend nötigen Feinschliff.
Der Zustand der Bushaltestellen wird unterschiedlich wahrgenommen und steht keinesfalls allein mit baulichen Fragen in Verbindung. Während den Ausschuss aus Altjeßnitz und Thurland die Nachricht erreichte, dass alles in Ordnung sei und somit kein Handlungsbedarf bestünde, wird eine Haltestelle in Raguhn schon einmal genau in Augenschein genommen. Es geht um die auf der Halleschen Straße Richtung B 184 befindliche Anlage. Für Berkenbusch ist die Haltestelle ungünstig gelegen. Zudem bietet sie keinerlei Schutz vor Wind und Regen. Angesichts der Tatsache, dass sie von Schülern genutzt wird, die aus Raguhn ins Wolfener Gymnasium fahren, sieht Berkenbusch Handlungsbedarf.
Verlegung nicht machbar
Eine Verlegung etwa in die angrenzende Markesche Straße ist praktisch nicht machbar: Zu wenig Platz, zu nah am Kreuzungsbereich. Da ist man sich im Ausschuss mittlerweile einig. Dort gleicht die Beschäftigung mit den Haltestellen einem vorsichtigen Abtasten. In Schierau zum Beispiel wird eine bessere Ausleuchtung des Haltestellenbereichs angemahnt. Zur Diskussion steht außerdem eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde.
Erfahrung damit gibt es in Priorau und Retzau. Beide Orte profitierten im vergangenen Jahr von der MZ-Aktion „Sicherer Schulweg“. Die Retzauer Ortsbürgermeisterin Andrea Nießner ist überzeugt, dass die Mehrzahl der Kraftfahrer die Vorschrift einhalte und hofft auf einen Fortbestand des Tempolimits über den Oktober hinaus. Dann läuft die Probephase für Tempo 30 aus. „Wir haben außerdem keine Alternative, um die Haltestelle zu versetzen.“
Oft fehlt es in Raguhn-Jeßnitz nicht am Wetterschutz. Der Kommune geht einfach der Platz aus, um Gehwege zu bauen oder Haltestellenbereiche zu vergrößern. „Bei uns in der Hauptstraße gehen die privaten Grundstückte meist direkt bis an die Fahrbahn“, so Andrea Nießner. Folglich müsse es bei der jetzigen Lösung bleiben. „Aber mit Tempolimit.“ (mz)
