Burgkemnitzer Weihnachtsmarkt Burgkemnitzer Weihnachtsmarkt: Glühwein und Plätzchen an der Barockkirche

Burgkemnitz - Adventszeit ohne Markt geht nicht. Das wissen die Burgkemnitzer. Das sind sie sich und ihren Freunden schuldig. Doch in diesem Jahr steht die eigentliche Feiermeile vor der Kirche wegen der Bauarbeiten an der B 100 nicht zur Verfügung. Was tun?
Zum Ende des Jahres wird es in der Barockkirche noch einmal musikalisch. Unter Leitung von Thomas Kunath laden am 26. Dezember ab 10.30 Uhr junge Künstler aus der Region zur musikalischen Weihnachtsmette ein.
Das traditionelle Silvesterkonzert gestaltet am 31. Dezember ab 17 Uhr Momento musicale aus Halle. Ab 23.15 Uhr lädt Thomas Kunath zur alljährlichen Orgelmusik in der Silvesternacht ein.
„Wir haben alles umgestellt“, erzählt die Kirchenälteste Karin Spelzig. Weihnachtsmarkt-Organisatorin Elke Herrmann vom Förderverein der Barockkirche spricht geradeheraus von einer „großen Herausforderung“. Noch nie hätten so viele Zelte und Verkaufsstände hinter der Kirche gestanden. „Aber wir haben es nicht zuletzt wegen der vielen Helfer geschafft.“
Der Herrnhuter Stern wies auch dieses Jahr Besuchern den Weg. Wenn er strahlt und die Glocken der Barockkirche läuten, ist Markttag. Spektakel zu erwarten, ist indes nicht angebracht. Der Burgkemnitzer Weihnachtsmarkt lockt seit jeher mit besinnlicher Atmosphäre und allerhand Überraschungen.
Viele von denen sind kulinarischer Art. Die Burgkemnitzer Frauen haben sich wieder einmal übertroffen. Sie haben jede Menge Plätzchen gebacken. 400 Tüten füllte das Backwerk. „Davon bleibt wirklich nichts übrig“, meinte Elke Herrmann schon, als der Markt gerade ins Laufen gekommen war. „Küsschen gefällig?“ Die Frage verblüfft, die Antwort auch. Ein Burgkemnitzer Küsschen ist eine süße Sache. Dunkler Teig mit Nuss in der Mitte. Schon der Name macht Appetit.
Die Burgkemnitzer Küche hat es in sich. Immer neue Rezepte tauchen auf. Viele wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Jetzt sind sie in einer zweiten Auflage zu einer Broschüre zusammengefasst. Die „Köstlichkeiten rund um die Barockkirche“ sind der Renner: Als echte Backware, aber auch in gedruckter Form.
Die Macher des Marktes lassen keine Gelegenheit aus, um die Besucher zu verwöhnen. Glühwein ist Pflicht. Unterm Herrnhuter Stern darf er allerdings schon etwas anders sein. Kathleen Wetzel, Doreen Zimmermann und Elke Herrmann haben den weißen Glühwein hoffähig gemacht. Was heißt weiß? „Es ist Eisbär-Glühwein“, sagen die Frauen und geben zumindest etwas preis. Zum Weißburgunder werden Honig und Zimt gegeben. „Er schmeckt. Wir haben schon gekostet.“
Der Weihnachtsmarkt in Burgkemnitz ist Pflicht für die Leipziger Renate und Hans Kredler. In der Heide haben sie eine Datsche. „Das hier ist alles viel ruhiger als bei uns zu Hause.“ Statt Masse lebt der Markt an der Barockkirche tatsächlich seit Jahren von Klasse. Übrigens auch musikalisch. Jagdhornbläser geben den Takt vor. In der Kirche selbst erklingt die Orgel. Thomas Kunath ist mehr als der Hausorganist. Er ist Vorsitzender des Fördervereins und mahnt seit Jahren zur Besinnlichkeit.
Der Markt in Burgkemnitz stünde am Anfang der Adventszeit. Diese sei vom Grunde her still und von einer Erwartungshaltung getragen. Weihnachten selbst ist das Fest der Freude. Der Herrnhuter Stern leuchtet, Holzfeuer brennen, Glühwein duftet. Auch am Ausweichstandort hinter der Kirche kommt der Markt an. Nächstes Jahr soll dennoch wieder umgezogen werden. Zurück vor die Kirche. Vorausgesetzt, die Bauarbeiten an der B 100 sind dann Geschichte und die Straße vor der Tür nicht immer noch Umleitungsstrecke. (mz)

