Blaue Dächer gibt es in Wolfen-Nord
Wolfen/MZ. - Der erste Abschnitt des Projekts "Photovoltaik-Anlagen Wolfen-Nord" ist am Freitag in Betrieb gegangen. In 50 Wohnungen in der Dessauer Allee kommt nun Solarstrom aus der Steckdose. Weitere in unmittelbarer Nähe, erklärt Tilo Winkelmann, Geschäftsführer der Stadtwerke, sollen folgen. "Damit dokumentieren wir unseren Willen zur optimalen ressourcenschonenden Energieerzeugung", so Winkelmann. Die Wohnungs- und Baugesellschaft habe sich in diesem Projekt für die Zusammenarbeit mit den hiesigen Stadtwerken bewusst entschieden, betont WBG-Chef Uwe Reinholz. "Mit der Investition wollen wir deutlich darauf hinweisen, dass die Plattenbausiedlung zukunftsfähig ist", so Reinholz. So hätten beide Unternehmen auch einen langfristigen Vertrag geschlossen. "Es deuten sich schon weitere Projekte an. Dächer haben wir reichlich." Auch beim Gebäude 041 will die Stadt versuchen, auf Fotovoltaik zu setzen, sagt Oberbürgermeisterin Petra Wust.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der das Projekt begleitet hat, begrüßt diese Initiative als eine von vielen der alternativen Energieerzeugung. "Mit den Wolfener Stadtwerken werden wir künftig noch enger zusammenarbeiten", erklärt Oliver Wendenkamp vom BUND Sachsen-Anhalt und führt als Beispiel das Ökostrom-Projekt "energreen" an. Seit wenigen Tagen bieten die Stadtwerke als erste in Sachsen-Anhalt diesen Strom an. Ein Teil der Einnahmen, erklärt Stadtwerke-Prokurist Thomas Glauer das Modell, wird investiert in neue Energiespar-Projekte in der Region. "So kann man als Bürger nicht nur was für die Umwelt tun, sondern auch dafür sorgen, dass die Region voran kommt", sagt er.
Unter den Stromkunden hat Wendenkamp jetzt eine "Wechsel-Welle" ausgemacht. "Viele sind umweltbewusster geworden", stellt er fest. Während eine Umfrage noch vor drei Jahren ergeben hat, dass das Interesse für Ökostrom bei null lag, sei das Interesse jetzt so gestiegen, dass viele Leute von sich aus nach Ökostromangeboten fragen.