1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Blaue Bank ist nun wieder blitzblank

Blaue Bank ist nun wieder blitzblank

Von Bärbel Helbig 26.06.2008, 17:08

Bitterfeld/MZ. - Sie sorgten auch in einer selten erlebten Gemeinschaftsaktion von Unternehmen und Verwaltungen dafür, dass diese Spuren von Vandalismus an der Goitzsche innerhalb weniger Tage beseitigt wurden.

"Dass am Wochenende Hochwasser-Helfer zum Hafenfest kommen und ihren Bekannten ihr Namensschild zeigen wollen und dann so etwas sehen - das durfte auf keinen Fall passieren", sagte Ingo Jung, einer der Unternehmer am Goitzsche-See, die schon seit längerem mit der Zerstörungswut ungebetener Gäste zu kämpfen haben.

Private Kontakte führten dazu, dass Jürgen Gernert, ein Fachmann für Bauspezialprodukte aus Halle, die mit Farbe besprühte Bank am Sportpark Süd und den ebenfalls beschmierten Niemegk-Gedenkstein begutachtete. Gernert mixte anschließend ein biologisch abbaubares Spezial-Reinigungsmittel, probierte es aus und stellte es kostenlos zur Verfügung. Die weiteren Schritte lagen dann in der Hand von Stadtverwaltung und Arge. Oberbürgermeisterin Petra Wust und Kerstin Garn von der Arge bereiteten innerhalb weniger Stunden alles vor, damit sich drei Ein-Euro-Jobber, die beim Träger Planen und Bauen GmbH derzeit in der Goitzsche beschäftigt sind, ans Werk machen konnten.

Nach einigen Stunden Arbeit war es dann vollbracht. Die Initiatoren der Aktion, auch viele Spaziergänger, Radfahrer, Skater und Badegäste, konnten sich am Donnerstag über die blitzblanke blaue Bank freuen. Nicht nur das. Es gab auch weitergehende Überlegungen, wie man dem Vandalismus an der Goitzsche insgesamt beikommen könnte. Thomas Ehrlich, Geschäftsführer der Planen und Bauen GmbH, Projektträger für Hartz-IV-Empfänger, berichtete von der Idee, einen Streifendienst am Goitzsche-Rundweg ins Leben zu rufen. Die Teilnehmer könnten über Kombilohn und verschiedene Förderprogramme für den Wachdienst qualifiziert und mit einem Vermittlungs- und Bewerbungstraining auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet werden.

Thomas Ehrlich ist optimistisch, dass dies gelingen könnte. Mit Jugendlichen ohne Schulabschluss und anderen Handicaps, so Ehrlich, habe die Planbau-Gesellschaft im handwerklichen Bereich gute Erfahrungen gemacht. Demnächst soll wieder ein neues Projekt für eine Gruppe Jugendlicher gestartet werden: Sie sollen Wetterschutzhütten am Goitzsche-Rundweg bauen.