Bitz in Bitterfeld Bitz in Bitterfeld: Neue Märkte eröffnen am 15. Dezember

Bitterfeld - Es ist soweit: Nachdem lange und hart um die Bitz-Erweiterung in Bitterfeld gerungen wurde, werden am 15. Dezember sowohl der Rewe- als auch der dm-Markt an der Brehnaer Straße eröffnet. Beide Unternehmen sind - räumlich voneinander abgetrennt - in den neu errichteten Gebäudekomplex an der B 100 eingezogen und halten eine Verkaufsfläche von insgesamt etwas mehr als 2.000 Quadratmetern vor. Während dm zwölf Mitarbeiter beschäftigt, hat Rewe nach eigenen Angaben 30 neue Stellen geschaffen.
„Ich freue mich, dass ich meine Angestellten im Altkreis gefunden habe“, sagt Jutta Reiher, die als selbstständige Einzelhändlerin den Lebensmittelmarkt betreiben wird. „Für die Ansiedlung spricht, dass das Unternehmen bislang noch nicht am Standort vertreten war“, so Bezirksleiterin Mandy Quast. Und: „Befragungen haben ergeben, dass das die Kunden wollten.“
Mit dem Neubau sei zugleich der „erste Rewe-Markt in Sachsen-Anhalt nach dem hauseigenen Green-Building-Konzept errichtet“ worden. Dieses zeichne sich durch „eine hohe Effizienz“ aus, erklärt der zuständige Energieberater, Andreas Billig. So seien schon bei der baulichen Umsetzung „ökologische Aspekte“ berücksichtigt worden. Durch technische Neuerungen trage man dazu bei, dass der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid gesenkt werde. Dass das „Gesamtpaket Bitz“ sehr gut angenommen werden wird, davon ist Christine Böttcher überzeugt. „Ich bin da sehr optimistisch“, sagt die dm-Marktleiterin. Aus ihrer Sicht sprechen dafür die „Bündelung der Angebote“, die „gute Verkehrsanbindung“ sowie die „Anzahl der Parkplätze“.
Ob und wie sich die Eröffnung sowohl des Drogerie- als auch des Lebensmittelmarktes auf die weitere Entwicklung der Innenstadt von Bitterfeld als A-Zentrum auswirkt, ist nach wie vor offen. Bevor der Stadtrat Anfang vergangenen Jahres dem Vorhaben mehrheitlich zustimmte, hatten die Stadt Bitterfeld-Wolfen, die Industrie- und Handelskammer (IHK) und mehrere Innenstadthändler vor möglichen schädlichen Auswirkungen gewarnt. Neben einem Kaufkraftabfluss aus dem Zentrum wurde gesagt, dass mit der Bitz-Erweiterung auch das Einzelhandels- und Zentrenkonzept, das im Herzen von Bitterfeld die schwerpunktmäßige Entwicklung sieht, gefährdet sei. Damals hatten die mittlerweile gescheiterten „Goitzsche-Arkaden“ auf dem Areal „Am Plan“ oberste Priorität für die Stadt.
Bitz-Verantwortliche sahen allerdings keine negativen Auswirkungen für das Zentrum und hielten entgegen, dass die Attraktivität des Objekts an der Brehnaer Straße für Kunden und Mieter wegen anhaltender Leerstände schwinde. Mit der wirtschaftlichen Tragfähigkeit, so hieß es, sei auch die Existenz gefährdet. Um dem entgegenzuwirken, müsse investiert und der dritte Bauabschnitt mit Rewe und dm realisiert werden. Von einer Summe im mittleren einstelligen Millionenbereich war die Rede. Doch nachdem der Stadtrat dem Vorhaben grünes Licht gegeben hatte, passierte erst mal nichts auf dem Gelände. Ende 2014 wechselte das Bitz dann über Nacht seinen Besitzer. Einige Monate später begannen die Arbeiten für den Rewe- und dm-Markt. Aus der Verwaltung heißt es: „Wir waren im Vorfeld über die Erweiterung nicht glücklich. Doch das ist nun Geschichte. Wir wünschen beiden Unternehmen wirtschaftlichen Erfolg.“ (mz)
