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Bitterfeld Bitterfeld: Schranke hoch, Schranke runter - das war einmal

Von CHRISTINE KRÜGER 19.05.2011, 16:36
Die Mitglieder der Securitas-Feuerwehr demonstrieren vor den Gästen, was so alles möglich ist. (FOTO: ANDRÉ KEHRER)
Die Mitglieder der Securitas-Feuerwehr demonstrieren vor den Gästen, was so alles möglich ist. (FOTO: ANDRÉ KEHRER) CARDO

BITTERFELD/MZ. - Die modernste Werksfeuerwehr der Securitas Deutschland, die 85 große Standorte betreibt, steht im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen. Läuft ein Alarm in der eigenen Leitstelle ein, ist alles nur noch Sekundensache. "In fünf Minuten sind wir da - egal, wo im Chemiepark", sagt Jochen Frank, Geschäftsführer der Securitas Fire Control und Service GmbH, die seit 20 Jahren Sicherheitsdienstleister am Standort Bitterfeld-Wolfen ist.

Schranke hoch, Schranke runter - das ist vorbei. Wer bei einem Werkssicherheitsdienst wie der Securitas arbeitet, der ist geschult in einem Handwerk, das hoch technisiert ist. So geht es längst nicht mehr nur um den Schutz eines Werkes, sondern um ganze Standorte, in denen die Firmen miteinander verknüpft sind. Neben Streifendiensten und der Sicherung von Betriebsanlagen gehören vorbeugender Brandschutz und Einsätze bei Havarien und Feuer sowie komplette Sicherheitslösungen zum Service. "Als wir vor 20 Jahren hier als Dienstleister für einen offenen Chemiepark anfingen, war das einmalig", blickt Frank zurück. "Was hier erdacht und erprobt worden ist, ist heute Standard in Deutschland."

Damals, so der Chef, waren hier 130 Werkschützer und 25 Werkseingänge. Inzwischen besteht das Team aus 120 Mitarbeitern. Davon sind 65 qualifizierte und spezialisierte Feuerwehrleute, die von zwei Feuerwachen aus rund um die Uhr einsatzbereit sind. Zwölf Millionen Euro hat das Unternehmen seit 1991 am Standort Bitterfeld-Wolfen in modernste Technik und Gebäude investiert und ihn zum Sicherheits-Kompetenzzentrum für Chemie- und Pharmaproduktion entwickelt. Die handfeste Feuerwehr-Technik, die in den Garagen steht, ist faszinierend: Da sind Pumpen, die schießen 15 Kubikmeter Wasser in der Minute in die Luft. Da stehen Löschfahrzeuge, die nehmen sieben Tonnen Schaummittel an Bord - eine Menge, die einen 70 Zentimeter breiten und 25 Zentimeter dicken Schaumteppich ergeben würde, der von der Säurekreuzung bis zum Chemiepark-Verwaltungsgebäude reicht. Und da hängen so viele Schläuche, dass man eine Leitung zweimal quer durch den Chemiepark ziehen könnte.

20 Hersteller von Fein- und Spezialchemikalien sind im Chemiepark vereint. Das stellt hohe Anforderungen. Denn Sicherheit hänge unmittelbar damit zusammen, wie die Bevölkerung die Unternehmen akzeptiert, so Frank. "Die Firmen selbst haben hohe Standards. Für das Restrisiko gibt es uns", meint er. Deshalb lege er auch großen Wert auf Qualifikation. Neben dem regelmäßigen Trainieren steht die Fortbildung an der Securitas-Akademie sowie an Landesfeuerwehrschulen an. Derzeit, so Frank, bilden sich 25 Mitarbeiter fort. Brandmeister Alexander Buba ist einer von jenen, die dort ausgebildet worden sind. "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht", sagt er.

"Ohne den Partner Securitas", davon ist Chemiepark-Chef Michael Polk überzeugt, "wäre die eine oder andere Ansiedlung nicht möglich gewesen. Sicherheit hat Auswirkungen auf die Beständigkeit eines Unternehmens, auf seine Investitionsbereitschaft."

Die Securitas Fire Control und Service GmbH will weiter investieren. So soll unter anderem der vorhandene Fahrzeugpark erweitert werden. Auch eine neue Schlauch-Waschanlage soll gebaut werden.